Batlogg: Beratungen bei Weltsynode nicht bloß "spirituelles Training"
Der Jesuit Andreas R. Batlogg hat dazu aufgerufen, die Beratungen bei der Weltsynode nicht von vornherein kleinzureden. "Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen sich erst finden: lernen, mit unterschiedlichen Kirchenbildern und -visionen umzugehen, die sichtbar geworden sind", schreibt Batlogg in einem Gastkommentar für das Internetportal "Kirche+Leben" (Montag). Dies sei ein geistlicher Prozess und ein Übungsweg, nicht bloß "spirituelles Training", so der Jesuit. "Wenn jetzt schon klar wäre, was Ende Oktober das Ergebnis ist, stünde alles bereits fest!" Aus dem Hören ergebe sich jedoch alles andere. "Also keine 'Tarifverhandlungen' oder das Abarbeiten einer unsichtbaren Reformagenda."
Eine "synodale Kultur" lasse sich nicht per Dekret verordnen "oder mit einem Machtwort erzwingen", gibt Batlogg zu bedenken. "Wie Synodalität funktioniert – das lässt sich nur gemeinsam herausfinden", erklärt der Ordensmann. "Aber: Alle Player müssen das können wollen." In seinem Kommentar zitierte er den Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Mario Grech, der betont hatte, die Kirchenversammlung werde vor allem eine geistliche Erfahrung sein, "ein Ergebnis des Gebets und des Hörens auf den Heiligen Geist, der der wahre Protagonist des Ereignisses ist".
Am Montag hat die zweite Sitzungswoche der Weltsynode begonnen. Im Fokus der Beratungen steht dabei der Fragenkomplex "Eine Gemeinschaft, die ausstrahlt – wie können wir noch stärker zu einem Zeichen und Werkzeug der Vereinigung mit Gott und der Einheit der ganzen Menschheit werden?" Die Beratungen gehen noch bis zum 29. Oktober. Eine zweite Phase der Synode wird im Oktober 2024 stattfinden. Der Jesuit Batlogg lebt in München und hat mehrere Bücher über Papst Franziskus verfasst. (cbr)