Sprache über Frauen "stammt aus anderem Jahrhundert"

Theologe: Papst Franziskus braucht bei Frauenfrage große Hilfe

Veröffentlicht am 08.11.2023 um 11:49 Uhr – Lesedauer: 

Dublin ‐ Der Papst sei aufgeschlossen gegenüber LGBTQ-Themen, aber bei der "Frauenfrage" hapere es noch, meint Theologe Massimo Faggioli. Trotz stärkerer Einbindung von Frauen bei der Synode, brauche es noch einiges an Arbeit, um in der Frage weiterzukommen.

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Frauen seien das wichtigste Thema in der katholischen Kirche, bei dem der Papst aber "die meiste Hilfe" brauche. Dazu müsse er allerdings mehr "von Theologinnen umgeben sein", sagte der italienische Theologe Massimo Faggioli von der Universität Villanova (USA) bei einem Vortrag am Trinity College in Dublin, wie die britische Wochenzeitung "The Tablet" (Dienstag) berichtet.

Der Papst sei zwar offen für das LGBTQ-Thema, aber "seine Sprache über Frauen stammt aus einem anderen Jahrhundert", kritisierte der Theologe. Dennoch sei die Anwesenheit von Frauen bei der Weltsynode mehr als nur ein Zeichen gewesen: "Ihre Stimmen waren wirklich präsent, hörbar und sichtbar". Noch vor wenigen Jahren hätte man sich eine solche Versammlung nicht vorstellen können. Der Papst habe dafür gesorgt, dass die Synode um Mitglieder und Stimmrechte erweitert wurde und "eine andere Art von Synode" entstanden sei. Dies sei "sehr hoffnungsvoll und ermutigend", so Faggioli, denn die Kirche befinde sich an einem Wendepunkt.

Noch in der vergangenen Woche hatte der frühere Glaubenspräfekt, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, wiederholt kritisiert, der Charakter der Synode habe sich durch die Einbeziehung von Laien verändert; man wolle damit Synodalität gegen die bischöfliche Kollegialität ausspielen. (mtr)