Bei Beratungen sei "Synodalität im guten Sinn praktiziert" worden

Eckholt: Synodaler Ausschuss und Weltsynode müssen vernetzt sein

Veröffentlicht am 04.12.2023 um 10:59 Uhr – Lesedauer: 

Münster ‐ Immer wieder gibt es Gegenwind aus dem Vatikan für die Reformbewegungen in Deutschland. Dabei gibt es aus Sicht der Osnabrücker Dogmatikerin Margit Eckholt einen engen Zusammenhang zwischen Weltsynode und Synodalem Weg. Auch ein Datum sei symbolhaft.

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Aus Sicht der Osnabrücker Dogmatikerin Margit Eckholt muss bei der Arbeit des Synodalen Ausschusses die Vernetzung mit dem weltweiten synodalen Prozess deutlich werden. "Die Aufgaben, die aus den vier Foren des Synodalen Wegs erwachsen, stehen in engem Zusammenhang mit der Weltsynode – auch wenn es sicher wichtig ist, das Spezifikum der Inkulturation christlichen Glaubens in die Ortskirche in Deutschland sichtbar zu machen: die Kultur von Demokratie und Menschenrechten, wie sie sich nach der Katastrophe der Shoah herausgebildet hat und an die in Zeiten zunehmender Fundamentalismen und eines wachsenden Antisemitismus je mehr zu erinnern ist", schreibt Eckholt in einem Gastkommentar für das Internet-Portal "kirche-und-leben.de" (Montag).

Der Synodale Ausschuss soll die Arbeit der Synodalversammlung fortsetzen und Synodalität in der katholischen Kirche verstetigen. Das Gremium hatte sich in seiner ersten Sitzung am 10. und 11. November konstituiert und eine Satzung und eine Geschäftsordnung verabschiedet. Die Satzung wurde von der Vollversammlung des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK) angenommen. Ein Beschluss der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) steht noch aus. Die Satzung nennt als oberste Aufgabe die Einrichtung eines Synodalen Rates bis März 2026. Der Vatikan hatte die Gründung des Synodalen Rates mehrfach ausdrücklich untersagt.

Laut Eckholt wurde bei den Beratungen zu Satzung und Geschäftsordnung "Synodalität im guten Sinn praktiziert". Symbolhaft sei, dass diese Dokumente am Fest des Heiligen Martin von Tours vom Synodalen Ausschuss beschlossen worden seien. "Mit Martin wird eine Brücke in den weltweiten synodalen Prozess gebaut: Er verbindet die verschiedenen Regionen Europas und verbindet mit der in den Kirchen des Südens gelebten und praktizierten Option für die Armen." Im Ausschuss werde es wichtig sein, die "gute theologische Arbeit der letzten Jahre in weltkirchlichen Bezügen" einzubringen, so die Dogmatikerin, die dem Gremium selbst angehört. Eine synodale Kirche sei eine "Baustelle", um im internationalen Dialog der Ortskirchen mitzuwirken. (cbr)