Dokument ändere kirchliche Ehelehre nicht

Polnische Bischofskonferenz gegen Segnung homosexueller Paare

Veröffentlicht am 22.12.2023 um 10:39 Uhr – Lesedauer: 

Warschau ‐ Weltweit kam es zu gemischten Reaktionen auf die vom Vatikan erlaubte Segnung homosexueller Paare. Nun betont die Polnische Bischofskonferenz, dass Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen keinen Segen erhalten können.

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Die polnische Bischofskonferenz lehnt die vom Vatikan erlaubte Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ab. Das geht laut dem polnischen Internetportal "Wiara" aus einer Erklärung des Sprechers der Polnischen Bischofskonferenz vom Donnerstag hervor. Darin heißt es, dass "Menschen, die in gleichgeschlechtlichen Beziehungen leben, nicht gesegnet werden können". Die polnischen Bischöfe berufen sich dabei auf das Responsum des Glaubensdikasteriums aus dem Jahr 2021, das die Frage, ob gleichgeschlechtliche Partnerschaften gesegnet werden können, verneint.

Nach Ansicht der Bischöfe ändere das vatikanische Dokument "Fiducia supplicans" in keiner Weise die kirchliche Lehre über Ehe und Familie. Allerdings betonen sie in ihrer Erklärung, dass "die Ausübung sexueller Handlungen außerhalb der unauflöslichen und auf die Weitergabe des Lebens angelegten Ehe zwischen Mann und Frau immer ein Verstoß gegen den Willen und die Weisung Gottes ist". Deshalb könnten Beziehungen, die davon abweichen, nicht gesegnet werden, was "besonders für Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen" gelte. Die Bischöfe weisen unter anderem darauf hin, dass "die Erteilung eines Segens an einzelne Personen mit homosexuellen Neigungen, die den Wunsch zeigen, in Treue zu den offenbarten Plänen Gottes zu leben, nicht ausgeschlossen ist". Dies müsse jedoch "außerhalb der Liturgie und ohne Analogie zu den sakramentalen Riten" geschehen, um Verwirrung zu vermeiden.

Weltweit waren die Reaktionen der Bischofskonferenzen auf das Vatikan-Papier gemischt: Die größte Bischofskonferenz Afrikas sprach sich gegen Segnungen aus, ähnlich die deutlich kleineren Bischofskonferenzen von Malawi und Sambia, während in Kasachstan sogar ein Verbot ausgesprochen wurde. Die US-Kirche zeigte sich gespalten, während in Europa die Reaktionen der Bischofskonferenzen und einzelner Bischöfe positiv bis verhalten ausfielen. (mtr)