USA: Erzbischof schränkt Alte Messe ein
Der Erzbischof von Hartford im US-Bundesstaat Connecticut, Leonard Blair, hat die Feier der vorkonziliaren Messe in seiner Diözese eingeschränkt. Ein entsprechendes Dekret des Erzbischofs wurde am Sonntag vor dem Gottesdienst in der Kirche St. Stanislaus in New Haven (Connecticut) verlesen, in der diese Form der Messe bislang gefeiert wurde. Darin heißt es, dass ab dem 14. Januar keine sogenannte Alte Messe mehr gefeiert wird. Das teilte die "St. Gregory Society", die in der Pfarrei dafür zuständig ist, am Sonntag auf ihrer Internetseite mit. Das Ende der Feier der vorkonziliaren Messe bedeute unter anderem "das vorläufige Ende der St. Gregory Society, die bald ihr 37-jähriges Bestehen feiert", heißt es weiter.
Ein Vertreter der Erzdiözese Hartford teilte dem erzkonservativen Portal "Lifesitenews" am Mittwoch mit, Erzbischof Blair habe lediglich dem Antrag des Administrators und des Pfarrers der St. Stanislaus-Kirche in New Haven auf Einstellung der vorkonziliaren Messe stattgegeben. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es: "Angesichts der rückläufigen Zahl der Gottesdienstbesucher, von denen die meisten keine Gemeindemitglieder sind, und der Schwierigkeit, einen qualifizierten Zelebranten zu finden, ganz zu schweigen von den Einschränkungen, die der Heilige Stuhl solchen Feiern auferlegt, stimme ich der getroffenen Entscheidung zu." Die genannten Gründe für die Entscheidung des Erzbischofs wurden vom zuständigen Pfarrer gegenüber dem Portal bestätigt. Es sei eine "Herausforderung gewesen, Priester für die Alte Messe zu finden", auch auf die geringe Teilnehmerzahl wurde verwiesen. "Es ist besser, Teil einer Pfarrei zu sein und wir haben für die Alte Messe eine Pfarrei, die dafür etwa dreißig Minuten entfernt ist", heißt es abschließend.
Im Jahr 2017 durchlief die Erzdiözese Hartford einen Umstrukturierungsprozess, der zur Schließung von 26 Kirchen und zur Zusammenlegung von 144 Gemeinden zu 59 neuen Pfarreien führte. Im Juni 2023 wurde dem amtierenden Erzbischof Leonard Blair ein Koadjutorerzbischof zur Seite gestellt, Christopher Coyne, der voraussichtlich im Frühjahr 2024 die Nachfolge Blairs antreten wird, sobald Papst Franziskus den altersbedingten Rücktritt Blairs angenommen hat. Coyne hat in der Vergangenheit mit Äußerungen zum Diakonat der Frau auf sich aufmerksam gemacht, ebenso mit Äußerungen, die Kirche müsse ihren Hauptsitz aus Rom verlegen, da sie zu römisch sei und einen Neuanfang mit einer neuen Bürokratie brauche. (mtr)