Alte Messe im US-Kapitol: Erzbistum Washington distanziert sich
Die Erzdiözese Washington hat die Feier der Alten Messe im US-Kapitol in der vergangenen Woche nicht genehmigt. Das berichtet das US-Internetportal "OSV News" unter Berufung auf Aussagen eines Bistumssprechers. Es sei "nicht um Erlaubnis gebeten worden, die traditionelle lateinische Messe außerhalb der drei dafür vorgesehenen Kirchen der Erzdiözese Washington zu feiern", heißt es.
Medienberichten zufolge wurde in der vergangenen Woche in einem Raum des US-Kapitols eine Messe nach dem Römischen Messbuch von 1962 gefeiert, dem Messbuch, das vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil in Gebrauch war. Die "Arlington Latin Mass Society" nahm den Jahrestag eines durchgesickerten, aber inzwischen zurückgezogenen FBI-Memos zum Anlass, in dem darauf hingewiesen wurde, dass einige "radikale traditionalistische Katholiken" mit rassistisch oder ethnisch motivierter Gewalt drohten und Ideologien anhingen, die "antisemitische, einwanderungsfeindliche und LGBTQ-feindliche Ideologien" beinhalten könnten.
Der Sprecher der Diözese erklärte, dass es üblich sei, sich für Ausnahmen von den Einschränkungen entweder an den Koordinator für die Feier der vorkonziliaren Messe oder an den zuständigen Pfarrer zu wenden, zu dessen Pfarrei auch das Repräsentantenhaus und der Senat gehören. Das Apostolische Schreiben "Traditionis custodes" von Papst Franziskus aus dem Jahr 2021 hat die weitreichenden Genehmigungen von Benedikt XVI. aus dem Jahr 2007 zur Feier der Messe nach dem Römischen Messbuch von 1962 rückgängig gemacht. Franziskus hatte diese Genehmigungen aufgehoben, weil er befürchtete, die Alte Messe könne dafür missbraucht werden, um der Einheit der Kirche zu schaden. (mtr)