Deutschland-Besuch von Glaubenspräfekt Fernández sei gutes Zeichen

Söding: Brauchen "römisches Gütesiegel" für Synodalen Weg

Veröffentlicht am 30.01.2024 um 13:49 Uhr – Lesedauer: 

Wien ‐ Der Weltsynode fehle eine orientierende Theologie, ist ZdK-Vizepräsident Thomas Söding überzeugt. Dabei könne eine theologische Begleitung die Qualität der Debatte erhöhen. Mit Blick auf den Synodalen Weg rechnet Söding mit einem Erfolg.

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Der Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Söding, ist zuversichtlich, dass der Synodale Weg ein Erfolg wird. Es gebe gewiss "Kommunikationsprobleme" und Vorbehalte gegenüber angeblichen "Über-Ambitionen" des Reformprojekts, sagt Söding laut Mitteilung bei einem Online-Vortrag der "Theologischen Kurse" in der Wiener "Akademie am Dom" (Montag). Die Befürchtung, ein Synodaler Rat könne das Bischofsamt beschädigen, verwundere ihn jedoch. Es seien schließlich die Bischöfe gewesen, die die Einrichtung eines Synodalen Rates mit großer Mehrheit mitgetragen und den Weg für richtig erachtet hätten.

Söding sprach in seinem Vortrag demnach auch die Kommunikation mit dem Vatikan an. "Wir wollen nicht im Dissens mit Rom sein, sondern Synodalität auf Dauer stellen – und dafür benötigen wir auch das römische Gütesiegel." Er blicke daher zuversichtlich auf den angekündigten Deutschland-Besuch des Präfekten des Glaubensdikasteriums, Kardinal Victor Fernández. "Sein Besuch ist ein gutes Zeichen", so Söding.

Eine Gemeinsamkeit der Reformprozesse auf weltkirchlicher Ebene, in Lateinamerika, Australien oder Deutschland sei ihre Offenheit. So gebe es noch kein Rezept, wie Kirche synodal funktioniere. "Die Kirche hat noch keine Vorstellung davon, wie sie ihre bischöfliche mit einer synodalen Struktur verbinden soll", so Söding. Ziel sei es hier, auch unter Mithilfe der Theologie eine "gute Balance" zu finden. Auf Weltebene fehlt Söding dabei eine fundierte theologische Debatte und Begleitung. "Synoden brauchen Theologie – die sie aber noch nicht haben." Damit sei eine Reflexion der Debatten vor dem Hintergrund von Schrift, Tradition, Glaubenssinn des Gottesvolkes, Lehramt und anderen Wissenschaften gemeint. Eine solche theologische Begleitung könne "die Qualität der Beratungen heben und die Kompetenz aller fördern", sagte der Theologieprofessor, der als theologischer Berater an der ersten Phase der Weltsynode in Rom teilgenommen hatte. (cbr)