"Geschlechtergerechtigkeit bleibt nach wie vor ein Fremdwort"

Kfd: Vatikan hat kein Interesse an Synodalität

Veröffentlicht am 19.02.2024 um 13:59 Uhr – Lesedauer: 

Düsseldorf ‐ Der Synodale Ausschuss liegt nach einer Vatikan-Intervention auf Eis. Die kfd kritisiert: Die Kirchenspitze habe kein Interesse an Synodalität. Vielmehr solle es weiter ein "wir da oben" und "ihr da unten" geben.

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Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) hat die vatikanische Intervention zum Synodalen Ausschuss kritisiert. "Das bedeutet, dass weder im Vatikan noch vorerst bei den Bischöfen ein echtes Interesse an einer Kirche besteht, so wie sie vom Grundsatz her gedacht ist: Alle Getauften und Gefirmten sind gleich, alle haben die gleichen Rechte, alle haben einen gemeinsamen Glauben an Gott", schreibt die stellvertretende Bundesvorsitzende Agnes Wuckelt in einer Stellungnahme am Montag. Synodalität scheine nicht wirklich gewollt zu sein.

Durch den Brief habe die Kirche gezeigt, dass es "ein 'wir da oben' und 'ihr da unten' weiterhin geben soll", so Wuckelt weiter. "Geschlechtergerechtigkeit bleibt nach wie vor ein Fremdwort. Das stimmt mich sehr traurig und frustriert mich zugleich."

Mit einem Brief am Samstagabend hatte der Vatikan die Einrichtung eines Synodalen Ausschusses als Weiterführung des Synodalen Wegs vorerst auf Eis gelegt. Drei Kurienkardinäle hatten von den deutschen Bischöfen gefordert, auf ihrer Vollversammlung diese Woche nicht über die Satzung des Synodalen Ausschusses abzustimmen. In dem Gremium wollten Bischöfe und Laien gemeinsam einen Synodalen Rat vorbereiten, in dem gemeinsam über Grundsatzfragen gesprochen werden sollte. (cph)