Kirche in Nordeuropa will zu Pfingsten Geld sammeln

Nordische Bischöfe begrüßen Widerstandsfähigkeit der Ukraine

Veröffentlicht am 15.03.2024 um 12:16 Uhr – Lesedauer: 
Nordische Bischöfe begrüßen Widerstandsfähigkeit der Ukraine
Bild: © NBK

Luxemburg ‐ Angesichts des Ukraine-Krieges würdigen die nordischen Bischöfe die Widerstandsfähigkeit der Menschen dort, schauen jedoch sorgenvoll auf den Fortgang des Krieges. Aber die Kirchenmänner sehen auch einen Hoffnungsschimmer.

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Angesichts des Fortgangs des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine haben die nordischen Bischöfe die Widerstandfähigkeit der Menschen dort gewürdigt. Zudem betonten sie die Relevanz der Bemühungen etwa der Caritas, sich um Bedürftige zu kümmern. "Auf diese Weise durchdringt die Flamme der Hoffnung die tödliche Finsternis des Hasses", schreiben sie in einem Statement zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung der nordischen Bischofskonferenz (NBK) in Luxemburg am Freitag. Zu Pfingsten wolle man Geld für die Ukraine sammeln.

Allerdings bestimmt auch Sorge die Stellungnahme. "Vor einigen Tagen hat Russland die Verlegung von Truppen entlang der finnischen Grenze angekündigt. Erinnerungen an vergangene Konfrontationen werden wach." In einem solchen Klima seien Tapferkeit und klares Denken gefragt. Die Empörung über diesen Krieg sei unter den Bischöfen ungebrochen, "verstärkt durch die Trauer über die vielen verlorenen Menschenleben, die vielen verstümmelten oder vertriebenen Menschen, die traumatisierten Kinder und die systematische Zerstörung eines nationalen, kulturellen und religiösen Erbes", heißt es in der Erklärung weiter. Nötig sei nun eine langfristige Vision für europäische Stabilität, die Frieden und Gerechtigkeit ermögliche. Dafür müsse man sich sicher sein, dass die eigenen Wurzeln tief reichen. "Die katholische Kirche in den nordischen Ländern möchte dabei ihren Beitrag leisten." Zudem heiße man die ukrainischen Geflüchteten in den eigenen Gemeinden willkommen. "Sie bereichern uns mit ihrem geistigen Reichtum."

Äußerungen zu Nahost und Weltsynode

Weiteres Thema des Bischoftreffens war unter anderem der Krieg im Nahem Osten. Die Bischöfe fordern eine sofortige Waffenruhe, Verhandlungen zur Freilassung der Geiseln und humanitäre Hilfe für den Gazastreifen. "Internationale Bemühungen können durch Dialog einen neuen politischen Weg zu einem dauerhaften Frieden eröffnen, wie es auch für andere Kriegsregionen in der Welt notwendig ist", heißt es in einer Mitteilung. Zudem besprachen die Kirchenmänner die im Herbst anstehende nächste Etappe der Weltsynode. "Synodalität ist keine Option – sie ist das, was wir in dieser Zeit brauchen, um Spaltungen und Polarisierungen zu überwinden“, sagte der NBK-Vorsitzende und Kopenhagener Bischof Czeslaw Kozon.

Die nordische Bischofskonferenz besteht aus den Kirchenführern in Norwegen, Dänemark, Finnland, Schweden und Island. In all diesen Ländern bilden Katholiken eine verschwindend kleine Minderheit. Sie machen je nach Diözese nur etwa 0,3 bis vier Prozent der Bevölkerung aus. Zur Vollversammlung treffen sich die Bischöfe stets an unterschiedlichen Orten. (cph)