Nuntius warnt US-Kirche: Mehr Zusammenarbeit mit Weltkirche
Der Apostolische Nuntius in den USA, Kardinal Christophe Pierre, hat die Kirche in den Vereinigten Staaten davor gewarnt, sich von der Weltkirche zu distanzieren. Die Situation der US-Kirche sei "paradox", sagte er im Gespräch mit dem "Catholic News Service" am Sonntag vor der offiziellen Inbesitznahme seiner Titularkirche als Kardinal in Rom. Einerseits, so Pierre, sei die Kirche in den Vereinigten Staaten dem Papst immer treu gewesen, andererseits gebe es in letzter Zeit Schwierigkeiten, die Botschaft des Papstes anzunehmen und auf dieser Basis zusammenzuarbeiten.
"Der Papst ist der Meinung, dass wir keine Kirche sind, wenn wir nicht zusammenarbeiten", betonte er. Dabei wies der Kardinal auf eine wachsende "Tendenz zum Rückzug und zur Selbstbezogenheit" hin, sowohl in den USA als auch weltweit. Die Kirche in den USA kämpfe damit, "selbstreferentiell" zu werden. Mehr Zusammenarbeit mit der Weltkirche sei daher notwendig, so Pierre.
An dem Gottesdienst, den der Nuntius in Rom mit Mitgliedern der römischen Kurie und örtlichen Gemeindemitgliedern zur Inbesitznahme feierte, nahmen Botschafter teil, mit denen er im Laufe seiner 47-jährigen diplomatischen Karriere als Vertreter des Heiligen Stuhls zusammengearbeitet hat. Pierre, der 2016 in die Vereinigten Staaten entsandt wurde, war zuvor Apostolischer Nuntius in Mexiko, Uganda und Haiti. Weitere Stationen waren die Schweiz, Brasilien, Kuba, Simbabwe, Mosambik und Neuseeland. Vergangenes Jahr wurde er von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt. Immer wieder kritisierte er die Kluft zwischen den US-Bischöfen und dem Papst sowie Ängste und Befürchtungen bezüglich der Weltsynode. (mtr)