Schismatische Klarissen und ihr Bischof vertreiben Delegation
Die schismatischen Klarissen und ihr exkommunizierter Bischof Pablo de Rojas wollen das Kloster in Belorado weiterhin nicht verlassen. Der Päpstliche Beauftragte Erzbischof Mario Iceta (Foto oben, 2. v. r.) und seine Delegation seien am Donnerstagnachmittag in das Kloster gekommen, um einen möglichen Dialog mit den Ordensfrauen zu eröffnen und sie über das weitere Vorgehen zu informieren, hieß es in Medienberichten. Nach Angaben der Erzdiözese Burgos soll die ehemalige Äbtissin der Delegation jedoch mitgeteilt haben, dass – mit Ausnahme des Notars – "die anderen im Kloster 'nicht willkommen' sind und das Kloster verlassen sollen".
Gleichzeitig riefen die Ordensfrauen die Polizei. Der Notar konnte den Nonnen die entsprechenden Mitteilungen des Gerichts und die notwendigen "zivilen und kanonischen Vorladungen" überbringen, während die Delegation über das weitere Vorgehen informierte. Die Nonnen hätten zwei Tage Zeit, das Kloster zu verlassen. Die Erzdiözese nannte den Empfang und die Tatsache, dass die Ordensfrauen die Polizei gerufen haben, eine "feindselige Geste", die eine "mangelnde Bereitschaft der Gemeinschaft zum Dialog mit dem vom Heiligen Stuhl ernannten Beauftragten und seinem Team" zeige. Der Päpstliche Beauftragte sei allerdings noch immer bereit, "Brücken zu bauen und angemessene Lösungen zu finden".
Ordensfrauen sollen im Kloster bleiben
Der schismatische Bischof Pablo de Rojas versicherte jedoch am Donnerstag der Lokalzeitung "Burgosconecta", dass die Schwestern das Kloster in Belorado nicht verlassen würden. Er bestätigte auch die Berichte der Diözese, dass die nach Belorado gereiste Delegation und der anwesende Notar "ein Protokoll darüber erstellt haben, dass jede der Ordensfrauen einen Brief erhalten hat". Zudem wurden sie aufgefordert, innerhalb von zwei Tagen die Schlüssel des Klosters zurückzugeben. Der Schisma-Bischof der ehemaligen Klarissen besteht jedoch darauf, dass die Ordensfrauen nicht gehen werden. Man werde sich auch den gerichtlichen Maßnahmen beugen, nicht aber denen des Erzbischofs, der vor kurzem vom Vatikan zum Päpstlichen Beauftragten für die Causa ernannt wurde.
Die Kontroverse um das in die Schlagzeilen geratene Kloster von Belorado scheint kein Ende zu nehmen: Erst kürzlich forderte die Erzdiözese Burgos den schismatischen Bischof Pablo de Rojas und den inoffiziellen Sprecher und geistlichen Begleiter der abtrünnigen Ordensfrauen auf, das umstrittene Kloster zu verlassen. Das Bistum drohte mit dem Rechtsweg. Mitte Mai sorgte die Äbtissin der Klarissen in einer öffentlichen Erklärung für einen Eklat, als sie sich im Namen aller 16 Ordensfrauen von der Kirche lossagte. Zugleich schlossen sie sich dem schismatischen Bischof an, der nach einer irregulären Bischofsweihe exkommuniziert wurde. Der Ordensverband der Klarissen in Spanien und Portugal trennte sich schließlich von den Klarissen. Eine der 16 Schwestern ist bereits gegangen, weil sie mit der Entscheidung der Äbtissin nicht einverstanden war. (mtr)