Fuldaer Oberhirte äußert sich bei Messdienerwallfahrt

Bischof Gerber für tiefere Diskussion um Frauenweihe

Veröffentlicht am 30.07.2024 um 15:34 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Fuldas Bischof Michael Gerber ist für mehr Argumente in der Debatte um die Frauenweihe. Er weist aber auch auf gesamtkirchliche Spaltpotenziale hin. In einer Gesprächsrunde hat er sich zudem zur Causa Viola Kohlberger geäußert.

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Der Fuldaer Bischof Michael Gerber hat zu einer vertieften Diskussion über die Frauenweihe gemahnt. "Wir müssen theologisch prüfen: Was sind die Argumente für und gegen so eine Weihe", sagte Gerber bei einer Gesprächsrunde während der Ministrantenwallfahrt in Rom. Der Bischof war beim Synodalen Weg Mitglied des Forums "Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche" und ist stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).

Universalkirchlich sei die Frauenweihe "ein hochemotionales Thema" und "sehr schwierig zu vermitteln", wandte Gerber ein. "Da stehen wir vor der Gefahr, dass da etwas auseinanderbricht." Er sei jedoch auf jeden Fall dafür, mehr entscheidende Positionen in der Kirche mit Frauen zu besetzen. Die Diskussion darüber schlage sich auch im Instrumentum laboris für die kommende Etappe der Weltsynode nieder.

"Betroffen" durch Kohlberger-Ablehnung

Gerber äußerte sich auch zur Ablehnung der Kandidatin Viola Kohlberger als Kuratin der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) durch die deutschen Bischöfe. Das ablehnende Votum "hat mich sehr betroffen gemacht", so der Fuldaer Bischof, der Kohlberger mit vorgeschlagen hatte. Er sei aber dankbar für konstruktive Ansätze bei Bischöfen wie Pfadfindern darüber, wie das Verfahren in Zukunft aussehen soll.

Generell betonte Gerber: "Ich bin Priester geworden, um Seelsorger zu sein. Das bin ich sicherlich nicht so umfassend, wie das ein Pfarrer ist, aber ich erlebe im Bistum Fulda, dass das möglich ist." Es sei für Bischöfe heute wichtig, "dass wir zumindest exemplarisch auch immer an den großen Fragen dran sind, die die Menschen bewegen". (cph)