Grußwort zur Eröffnung der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz

Nuntius an Bischöfe: Ohne Glauben bleiben Reformen erfolglos

Veröffentlicht am 23.09.2024 um 18:11 Uhr – Lesedauer: 

Fulda ‐ Papst Franziskus hat immer wieder moniert, dass sein "Brief an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland" nicht angemessen rezipiert wurde. In seinem Grußwort hat auch sein Stellvertreter, Nuntius Nikola Eterović, das Schreiben aufgegriffen.

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Der Papstbotschafter in Deutschland, Nuntius Nikola Eterović, hat die deutschen Bischöfe zur Förderung der Evangelisierung und zur Vertiefung des Glaubens aufgerufen. Die anstehende zweite Sitzungsperiode der Weltsynode und das bevorstehende Heilige Jahr 2025 sollten "als besondere Momente dazu dienen, den Glauben aller Gläubigen zu stärken, angefangen bei uns selbst", heißt es im Grußwort des Nuntius vom Montag, das dieser traditionell zu Beginn der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) spricht. "Ohne den lebendigen Glauben an Gott, den Vater, Sohn und Heiligen Geist bleiben die Reformversuche der Kirche erfolglos und ist jede Erneuerung von kirchlichen Strukturen ohne Bedeutung", so Eterović. "Wir müssen kontinuierlich die Gabe Gottes annehmen und gläubige Menschen bleiben, die glücklich darüber sind, dass der Glaube sich über die ganze Kirche und in alle Welt erstreckt, so dass der Vorwurf Jesu an die heuchlerischen Pharisäer und Schriftgelehrten nicht trifft, die das Himmelreich vor den Menschen verschlossen."

Zum Start der Herbstvollversammlung übermittle er die Grüße des Papstes an die Bischöfe, "wie auch seine Ermutigung, mit erneuerter Dynamik Eure Mission der Evangelisierung und die Förderung des Menschen in dieser Zeit zu verfolgen, der es an großen Herausforderungen nicht mangelt", sagte Eterović. Eine der großen Herausforderungen sei "mit dem sichtbar werdenden Fehlen von Glauben verbunden", so der Erzbischof.

Papst Franziskus sei daran gelegen, Kirchenmitglieder im Glauben zu stärken

In seinem "Brief an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland" habe der Papst 2019 bereits "schmerzlich die zunehmende Erosion und den Verfall des Glaubens" festgestellt, so Eterović. "Seit Beginn seines Pontifikates ist dem Heiligen Vater Franziskus leidenschaftlich daran gelegen, die Glieder der Kirche im Glauben zu stärken und die Christen unermüdlich zu ermuntern, ihren Glauben zu leben, den darin liegenden Reichtum zu entdecken und ihn mit anderen zu teilen; und dies vor allem durch das Zeugnis ihres Lebens, aber auch, wenn nötig, mit Worten und geeigneten Anreden", sagte Eterović. "Die Evangelisierung führt uns dazu, die Freude am Evangelium wiederzugewinnen, die Freude, Christen zu sein." Papst Franziskus hatte in seinem historischen Brief einerseits die Reformanstrengungen der deutschen Katholiken gelobt. Zugleich mahnte er die Einheit mit der Weltkirche an. Leitkriterium dieser Erneuerung müsse die Evangelisierung sein. Der Papst schrieb den Brief nach der Ankündigung von DBK und Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), gemeinsam einen Synodalen Weg gehen zu wollen. In der Folge hat Franziskus immer wieder angemahnt, der Brief sei nicht angemessen wahrgenommen und umgesetzt worden.

Die Mitglieder der DBK treffen sich von Montag bis Donnerstag zu ihrer Herbstvollversammlung im Fulda. Themen sind unter anderem die Weltsynode, die Lage der Christen im Nahen Osten, die Polizeiseelsorge, die Zukunft der katholischen Theologie in Deutschland und das Heilige Jahr 2025. (cbr)