Berliner Oberhirte predigt vor Amtsbrüdern bei Vollversammlung

Erzbischof Koch: Glaubens- und Kirchenkrise könnte einen Sinn haben

Veröffentlicht am 25.09.2024 um 09:26 Uhr – Lesedauer: 

Fulda ‐ Die gegenwärtige Glaubens- und Kirchenkrise macht Sorgen. Der Berliner Erzbischof Heiner Koch sieht darin jedoch einen möglichen Sinn, wie er in einer Predigt vor seinen Amtsbrüdern in Fulda sagte.

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Der Berliner Erzbischof Heiner Koch sieht in der gegenwärtigen Glaubens- und Kirchenkrise einen möglichen Sinn. "Eine Kirche, die gerade heute in unserer gegenwärtigen kirchlichen Situation wahrlich nicht auf die eigene Leistungsfähigkeit und Stärke bauen kann, lernt heute vielleicht wieder viel tiefer und ehrlicher, ihre Hoffnung auf Christus zu setzen", sagte Koch am Mittwochmorgen in einem Gottesdienst bei der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Fulda. Die Hoffnung sei der Kern des christlichen Glaubens, der in jeder Eucharistiefeier bekannt werde, betonte der Erzbischof vor seinen Amtsbrüdern.

Angesichts von Krisen und Kriegen sei die Hoffnung auf Gott aktuell die wichtigste Tugend der Christen, sagte Koch weiter. "Als Christen glauben wir an den guten Gott, der unser Leben und unsere Geschichte und die Zukunft der Welt und die unseres Lebens in seinen guten Händen hält." Da die meisten Menschen daran nicht mehr glaubten, sei es eine besondere Aufgabe der Christen, die Hoffnung auf eine gute Zukunft nicht zu verlieren, so der Erzbischof.

Die deutschen Bischöfe beraten seit Montag und noch bis Donnerstag in Fulda. Ein Schwerpunktthema ist die dramatische Lage in Israel, Libanon und den Palästinensergebieten. Der Jerusalemer Patriarch, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, will an diesem Mittwoch (ab 13 Uhr im Livestream auf katholisch.de) über die Situation ein Jahr nach dem Hamas-Überfall berichten. Die (Erz-)Bischöfe Udo Markus Bentz (Paderborn) und Bertram Meier (Augsburg) stellen Projekte vor, bei denen Katholiken aus Deutschland Christen in Nahost unterstützen. (tmg/KNA)