Einziger Vertreter berichtet von Beschwerden vor allem aus den USA

Unmut über geringe Präsenz Ständiger Diakone bei Weltsynode

Veröffentlicht am 09.10.2024 um 18:20 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Während in Kirchenkreisen munter über das Frauendiakonat diskutiert wird, steht ein bestehendes Amt kaum im Fokus: Lediglich ein Ständiger Diakon, der Belgier Geert De Cubber, nimmt an der laufenden Weltsynode im Vatikan teil. Das sorgt für Verstimmung.

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Seit Jahren fordern Teile der katholischen Kirche ein Weiheamt für Frauen in Form eines Diakonats. Doch beim vor 60 Jahren eingeführten Diakonenamt für Männer mangelt es an Aufmerksamkeit. Einige Ständige Diakone seien nicht glücklich über ihre geringe Repräsentanz bei der aktuell tagenden Weltsynode, sagte Geert De Cubber am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Vatikan. Der Belgier ist der einzige Ständige Diakon bei der Versammlung über mehr Teilhabe in der katholischen Kirche. Die Beschwerde habe er besonders von seinen Kollegen aus den USA gehört, wo das Amt sehr bedeutend sei.

Seit 1968 gibt es Ständige Diakone

Seit 1968 gibt es dieses Amt, das durch Weihe auch verheirateten Männern verliehen werden kann. Diakone arbeiten in der Seelsorge. In ihr Aufgabengebiet fallen Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen und Wortgottesdienste. Oftmals sind sie zudem in der Jugend- und karitativen Arbeit engagiert, bereiten auf den Empfang der Sakramente vor, erteilen Religionsunterricht in Schulen. Der besonders in westlichen Ländern verbreitete Dienst kann als Haupt- und als Nebenberuf ausgeübt werden.

Die Berufung unterscheide sich sehr von der eines Priesters, betonte De Cubber. Das zu verstehen, sei auch wichtig, wenn man über ein Frauendiakonat diskutiere – auch wenn dies gerade nicht Gegenstand der Weltsynode sei. Der Papst hatte die Diskussionen um die Rolle der Frau in der Kirche vor der aktuellen Versammlung in eine Arbeitsgruppe ausgelagert.

Frauenfrage weiter Thema in den Synodenberatungen

Dennoch sei es nur natürlich, dass diese Frage weiterhin in der Synode auftauche, so De Cubber. Gehe es um künftige Dienste in der Kirche und insbesondere um das Diakonat, halte er es für notwendig, sich mit den Diakonen selbst, ihren Ehefrauen und ihren Kinder zu beraten - auch um zu verstehen, was dieses Amt ist und was es nicht ist.

Trotz der Auslagerung der Frauenfrage findet auch dieses Thema immer wieder durch Wortmeldungen Eingang in die Synodenberatungen. Am Mittwoch forderten Teilnehmende Maßnahmen gegen eine Diskriminierung von Mädchen als Ministranten. Ferner solle es einen speziell nur für Frauen vorgesehenen Dienst als "Zuhörerinnen" für Ratsuchende in Pfarrgemeinden geben. Der für die Klärung des Frauenthemas verantwortliche Glaubenspräfekt Kardinal Victor Fernandez kündigte an, in den nächsten Monaten dazu Vorschläge und Stellungnahmen der Synodenmitglieder und beratenden Theologen zu sammeln. (KNA)