Weiß statt rot: Künftiger Kardinal muss kein Kardinalsgewand tragen
Es bleibt alles beim Weißen. So in etwa lässt sich die jüngste Entscheidung des Papstes beschreiben, dem englischen Dominikanerpater und künftigen Kardinal Timothy Radcliffe den Verzicht auf das Kardinalsgewand zu gestatten. In einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem englischen Rundfunksender "BBC" sagte der Engländer, er habe den Pontifex gefragt, ob er von der "aufwendigen Kardinalsrobe" befreit werden könne. Der Papst, so Radcliffe, habe ihm noch am selben Tag mitgeteilt, er habe "volles Verständnis" für seine Situation und werde ihn "vom Tragen der aufwendigen Kleidung befreien".
Vor kurzem hat Papst Franziskus überraschend die Aufnahme von 21 Kirchenmännern in das Kardinalskollegium bekannt gegeben. Das sogenannte Konsistorium, das zehnte in der elfjährigen Amtszeit des Papstes, findet am 7. Dezember statt. Radcliffe gehört zu den neuen Kardinälen und ist geistlicher Assistent der derzeit im Vatikan tagenden Weltsynode.
Kardinäle sind die ranghöchsten Würdenträger der katholischen Kirche und unterstützen den Papst bei der Leitung der Weltkirche und der römischen Kurie. Zur Amtstracht gehört der purpurrote Kardinalsrock, dessen Farbe die Treue zum Papst symbolisieren soll. (mtr)