Herrschaft von oben nach unten "de facto längst schon vorbei"

Sternberg: Beteiligung von Laien in Kirche ist Angleichung an Moderne

Veröffentlicht am 14.10.2024 um 13:59 Uhr – Lesedauer: 

Münster ‐ Ex-ZdK-Präsident Thomas Sternberg meint, dass demokratische Elemente seit ihren Anfängen zur Kirche gehörten. Die Beteiligung von Laien in Debatten sei daher eine überfällige Anpassung.

  • Teilen:

Der ehemalige Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, sieht in der Beteiligung von Laien bei der Weltsynode einen überfälligen Schritt in der Kirche. "Das, was wir in Rom zurzeit erleben, ist ein weiteres, längst überfälliges Zeichen einer Anpassung der Sozialgestalt der Kirche an Selbstverständlichkeiten des Lebens heute", schreibt Sternberg in einem Beitrag auf dem Münsteraner Kirchen-Portal "Kirche und Leben" (Montag). Damit sei die Zeit einer Kirchenverfassung mit Herrschaft von oben nach unten "de facto längst schon vorbei".

Die Laienbeteiligung bei der Weltsynode erinnere ihn an den Reformprozess des Synodalen Wegs der Kirche in Deutschland, bei dem Laien und Bischöfe "gemeinsam in alphabetischer Ordnung platziert über Fragen der kirchlichen Erneuerung" berieten.

Mit der Zulassung von Nicht-Bischöfen habe der Papst ein Zeichen gesetzt für eine synodale Ordnung, wie er sie als sein Programm für die Kirche seit Jahren fordere, so Sternberg. Demokratische Elemente gehörten zur Kirche seit ihren Anfängen. "Gemeinsam die Kirche so zu gestalten, dass sie glaubhaftes Zeichen ist, dem dient die gemeinsame Anstrengung aller, begründet in ihrer Würde als Getaufte und Gefirmte." (KNA)