Weiteres Handeln am päpstlichen Anspruch von Synodalität messen

Forderung an bayerische Bischöfe: Aufgeschobene Reformen angehen

Veröffentlicht am 06.11.2024 um 15:22 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Die Weltsynode hat nach Einschätzung von Reform-Befürwortern in Bayern Wege für ein neues Miteinander in der Kirche eröffnet. Damit das zum Zuge komme, sehen sie nun die Freisinger Bischofskonferenz gefordert.

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Der "zunächst von Rom abgelehnte Synodale Ausschuss" kann nach Meinung von Reform-Befürwortern aus Bayern nach Abschluss der Weltsynode seine Arbeit aufnehmen. In einer am Mittwoch in München veröffentlichten Mitteilung bayerischer Reformkräfte, wie sich die Unterzeichnenden um die Initiativen "Wir sind Kirche", "Maria 2.0" und andere selbst bezeichnen, heißt es weiter: "Es ist zu hoffen, dass sich jetzt auch die drei Bischöfe der bayerischen Bistümer Eichstätt, Passau und Regensburg daran konstruktiv beteiligen werden."

Eine Teilnahme an der nächsten Sitzung des Synodalen Ausschusses planen diese Bischöfe allerdings nicht, wie eine Sprecherin des Bistums Passau gegenüber katholisch.de klarstellte. Die Unterzeichnenden beharren: Am päpstlichen "Anspruch von Synodalität, nämlich an der Beteiligung des gesamten Kirchenvolkes sowie an Transparenz und Rechenschaftspflicht der Bischöfe, ist das weitere Handeln der Erzbischöfe und Bischöfe der Freisinger Bischofskonferenz zu messen".

Aufgeschobene Reformen angehen

Konkret fordern die Unterzeichnenden die Bischöfe der aktuell tagenden Freisinger Bischofskonferenz auf, "die Reformen anzugehen, die bisher immer wieder aufgeschoben worden sind". Dazu gehörte eine konsequente Fortführung der Missbrauchsaufarbeitung mit angemessenen Entschädigungen. Sie fordern, das Kirchenvolk müsse auf allen Ebenen in wesentliche Entscheidungen verantwortlich eingebunden werden. Es sei an der Zeit, pastorale Aufgaben wie Taufen, Eheassistenz und Predigten in Eucharistiefeiern auch pastoralen Mitarbeitenden zu übertragen.

Weiter sehen die Verfasser den Bedarf, Lösungen für eine Sterbebegleitung mit Krankensalbung durch die Betreuenden zu ermöglichen und wegen des Zölibats suspendierte Priester in die Pastoral zurückzurufen. Sie fordern einen wertschätzenden und regelkonformen Umgang mit allen Haupt- und Ehrenamtlichen. Auch die bayerischen Bischöfe sollten sich ihrer Meinung nach für den Frauendiakonat einsetzen, wie dies bereits die Würzburger Synode (1971-1975) getan habe. Insgesamt sei das diakonische Wirken der Kirche in den Mittelpunkt zu rücken. (KNA)