Bischof Meier nach Weltsynode: Keine neuen Bistums-Gremien einführen
Der Augsburger Bischof Bertram Meier will nach der Weltsynode keine neuen Gremien auf Bistumsebene einführen. Er wolle die bestehenden Gremien stattdessen "synodal erneuern" und zu einer synodalen Grundhaltung auf allen Ebenen einladen, sagte Meier laut Bistums-Homepage am Dienstagabend bei einem Vortrag in Augsburg. "Schon jetzt ist bei unseren bestehenden Gremien bei der Synodalität noch Luft nach oben." Der Augsburger Bischof hatte die vom Synodalen Weg der Kirche in Deutschland beschlossene Einrichtung Synodaler Räte auf allen Ebenen in der Vergangenheit bereits kritisiert und vor einem "Wasserkopf-Effekt" gewarnt.
Die vor allem in Deutschland gerne diskutierten Strukturdebatten hätten bei den Diskussionen in Rom nicht im Zentrum gestanden, sagte Meier bei seinem Vortrag. "Hierzulande denken wir schnell, 'ändern wir doch die Strukturen, bilden neue Gremien und dann hat es sich.' Da würde der Papst sagen: Zu kurz gesprungen!" Wer lediglich Strukturen verändere, erneuere nur die Fassade. Bei der Frage der Umsetzung von konkreten Veränderungen durch die Synode wies der Bischof auf die Beratungen in der Deutschen Bischofskonferenz hin, in der gemeinsame nächste Schritte abgestimmt würden.
"Der Bischof ist kein Notar der Diözese"
Grundsätzlich sei das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen Ausgangspunkt aller Überlegungen in Rom gewesen. Damit solle aber nicht das Weiheamt eliminiert werden, so der Bischof. Nach Vorstellung des Papstes sollten möglichst viele bei der Unterscheidung eingebunden werden, der geweihte Amtsträger habe aber die Schlussverantwortung, sagte Meier. "Der Bischof ist kein Notar der Diözese, der alles sich vorbereiten lässt und dann nur noch mit einem schönen Kugelschreiber unterschreibt."
Die Frage nach einer Weihe von Frauen wurde bei der Weltsynode aus Meiers Sicht nicht explizit angesprochen, sei aber immer präsent gewesen. Mit Blick auf das Abschlussdokument der Synode erklärte der Bischof: "Die Frage nach einem Zugang von Frauen zum diakonalen Dienst bleibt offen. Dass diese Frage offengelassen wird, ist ein Erfolg." Die Tür für ein Diakonat der Frau sei damit nicht geschlossen.
Bischof Bertram Meier hatte als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz im Herbst des vergangenen und dieses Jahres an den Generalversammlungen der Bischofssynode zum Thema Synodalität in Rom teilgenommen. Am 26. Oktober wurde das Abschlussdokument der Weltsynode von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern angenommen und verabschiedet. Papst Franziskus verzichtete auf ein nachsynodales Schreiben und setzte das Dokument umgehend in Kraft. (cbr)