Vatikan-Mediendirektor: Kleriker müssen Freunde der Journalisten sein
Der Papst als Freund der Journalisten und Medien – das ist für den vatikanischen Mediendirektor Andrea Tornielli eine wichtige Botschaft für die ganze Kirche. Gegenüber der katalanischen Nachrichtenagentur "Flama" betonte er am Dienstag die "besondere Sensibilität" des Kirchenoberhaupts für Medienschaffende. "Er ist ein Freund der Journalisten", so Tornielli, der einst das zur italienischen Zeitung "La Stampa" gehörende Portal "Vatican Insider" gründete.
Dabei ist der vatikanische Medienkoordinator überzeugt, dass der gesamte Klerus der katholischen Kirche dieser Linie folgen sollte. "Bischöfe und Priester müssen auch Freunde der Journalisten sein." Es gebe immer noch eine gewisse Skepsis und Distanz gegenüber den Medien. Doch wenn Geistliche auf Journalisten zugingen, würden sie schnell merken, dass es sich um ganz normale Menschen mit Familien handele, so Tornielli.
Kommunikation entschärfen
Insbesondere ging er auf die Herausforderungen des vatikanischen Kommunikationsdikasteriums ein. Dazu gehöre nicht nur die Koordination der Medien, sondern auch die Fähigkeit, "die Stimme des Papstes zu teilen" und "von den Rändern der Welt Geschichten zu sammeln, die zum Verständnis des Papstes beitragen können". Die Aufgabe sei nicht einfach, so Tornielli, aber man habe im Dikasterium ein gutes Team aufgebaut, um den Dienst so gut wie möglich leisten zu können.
Am vergangenen Wochenende kamen rund 5.000 Journalistinnen und Journalisten zur ersten Großveranstaltung des Heiligen Jahres zusammen. Zuvor hatte Papst Franziskus in einer Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel betont, dass guter Journalismus heute mehr denn je gebraucht werde. Die heutige Kommunikation müsse entschärft und von Aggression befreit werden. (mtr)