Handeln als vorbildliche "Hingabe des Lebens" anerkannt

Papst Franziskus will NS-Opfer seligsprechen

Veröffentlicht am 26.02.2025 um 11:10 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN

Vatikanstadt ‐ In Italien gilt der junge Christ als vorbildlich, weil er sich für andere opferte: Jetzt könnte Salvo D'Acquisto, der vor mehr als 80 Jahren von deutschen Besatzern in Rom ermordet wurde, bald seliggesprochen werden.

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Die Seligsprechung des von Nationalsozialisten ermordeten italienischen Polizisten Salvo D'Acquisto rückt näher. Der junge Carabiniere rettete 1943 22 Zivilisten vor der Erschießung, indem er für sie freiwillig in den Tod ging. Papst Franziskus hat nun D'Acquistos Handeln als vorbildliche "Hingabe des Lebens" anerkannt, wie der Vatikan mitteilte. Damit rückt die Seligsprechung des Neapolitaners näher.

Am 22. September 1943 war es in einem Munitionsdepot nahe Rom bei einer Razzia deutscher Soldaten zu einer Explosion gekommen, bei der ein SS-Mann starb und zwei weitere Deutsche verletzt wurden. Als Vergeltung sollten willkürlich 22 Menschen aus dem Dorf erschossen werden. D'Acquisto, Unteroffizier der italienischen Carabinieri, übernahm die volle Verantwortung für den angeblichen Anschlag und bat um Freilassung der Zivilisten. Er wurde am 23. September 1943, wenige Wochen vor seinem 23. Geburtstag, erschossen und in der Kirche Santa Chiara in seiner Geburtsstadt Neapel beigesetzt.

Der Vatikan prüft seit einigen Jahren seine Seligsprechung. Nach Acquisto wurden unter anderem eine Kaserne in Rom und eine Militärschule in Velletri benannt. Die selbstlose Tat des Carabiniere war auch Thema eines Films sowie einer TV-Serie. 1945 verliehen die italienischen Militärbehörden ihm posthum die goldene Medaille für militärische Tapferkeit. (KNA)