Es gehe darum, das globale Gemeinwohl zu sichern

Dramatische Botschaft des Papstes zu weltweiten Krisen

Veröffentlicht am 03.03.2025 um 17:11 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN

Vatikanstadt ‐ Auch in der Klinik sorgt sich das Oberhaupt der katholischen Kirche um die Zukunft der Menschheit. In einer Botschaft zur Versammlung der Päpstlichen Akademie für das Leben sendet er seine Gedanken zu den sich zuspitzenden Krisen.

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Im Vatikan hat am Montagmorgen eine Versammlung der Päpstlichen Akademie für das Leben begonnen. Sie steht unter dem Motto: "Das Ende der Welt? Krisen, Verantwortlichkeiten, Hoffnungen". Der Papst sandte aus der Klinik eine streckenweise dramatische Grußbotschaft an die Teilnehmer, die der Vatikan am Vormittag veröffentlichte. Darin betont Franziskus, die derzeitige Weltlage sei durch eine "Polykrise" gekennzeichnet. Dazu trügen in dieser dramatischen historischen Stunde Kriege, Klimawandel, Energieprobleme, Epidemien, Migrationsströme und technische Neuerungen bei.

Mit Nachdruck wandte sich der Papst gegen eine "utilitaristische und neo-libertäre Deregulierung", die derzeit weltweit im Gang sei. Sie wolle das Gesetz des Stärkeren als einzige Regel durchsetzen; das sei unmenschlich. Stattdessen müssten jene Instrumente gestärkt werden, die den gesamten Planeten im Blick haben. "Leider müssen wir feststellen, dass internationale Institutionen immer mehr an Relevanz verlieren", so Franziskus. Sie seien bedroht durch kurzsichtige Haltungen, denen es nur um Einzelinteressen gehe. "Dagegen müssen wir uns weiter entschlossen für wirksamere weltweite Organisationen einsetzen", erklärte der Papst. Es gehe darum, das globale Gemeinwohl zu sichern.

Papst-Akademie im Wandel

Nach Auskunft von Teilnehmern ist es voraussichtlich die letzte Versammlung der Päpstlichen Akademie für das Leben, die vom italienischen Erzbischof Vincenzo Paglia geleitet wird. Paglia wird am 20. April 80 Jahre alt; er führt das wissenschaftliche Beratergremium des Papstes seit 2016.

Ausdrücklich dankt der Papst in seinem Schreiben Erzbischof Paglia für seine Arbeit. Der aus dem Umfeld der Gemeinschaft Sant'Egidio kommende Theologe hatte das Spektrum der Akademie auf aktuelle Fragen wie Ökologie und Künstliche Intelligenz ausgeweitet. Auch nahm er nicht-katholische Forscher auf.

Der Papst erinnerte daran, dass einige Akademiemitglieder auch in den Studiengruppen zu Spezialthemen der Weltsynode mitarbeiten. Sie sollen neue Ansätze in den Humanwissenschaften in die Entwicklung der kirchlichen Lehre einbringen. (KNA)