Lob für Entscheidung in Lourdes

Jesuitenchef hofft auf schnelles Ende des Rupnik-Falls

Veröffentlicht am 10.04.2025 um 18:04 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Rom ‐ Der Fall Rupnik erschüttert den Vatikan und den Jesuitenorden bis heute. Der Priester und Künstler soll zahlreiche Frauen sexuell und spirituell missbraucht haben – doch der Prozess gegen ihn geht nur schleppend voran.

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Der Leiter des weltweiten Jesuitenordens hofft auf einen schnellen Abschluss des Vatikan-Verfahrens gegen den Priester und Mosaikkünstler Marko Rupnik (Foto oben). Der 2023 von den Jesuiten ausgeschlossene Slowene wird von zahlreichen Frauen beschuldigt, sie verführt und sexuell wie spirituell ausgenutzt zu haben. Dieser Fall habe sehr viele Schmerzen verursacht: Bei den Opfern des Priesters, bei den Menschen und auch bei Jesuiten, so Jesuitengeneral Arturo Sosa am Donnerstag in Rom.

Das Verfahren gegen Rupnik dauere lange und die Jesuiten hofften, dass es so schnell wie möglich zu einem Abschluss komme. Sosa betonte, er sei sich bewusst, dass ein solcher Prozess nicht einfach sei. Der für einen solchen Prozess zuständige Leiter der vatikanischen Glaubensbehörde, Kardinal Victor Fernandez, hatte unlängst erklärt, dass seine Behörde kurz davor stehe, einen Strafprozess zu beginnen. Es sei allerdings schwierig, dafür geeignete Richter zu finden. Ein kirchenrechtliches Strafverfahren gegen Rupnik ist auch deshalb schwierig, weil die Übergriffe, die ihm zur Last gelegt worden, keine Minderjährigen betrafen.

Lob für Entscheidung in Lourdes

Rupnik gestaltete zahlreiche Mosaike an und in Kirchengebäuden. Der Fortbestand der Kunstwerke hatte Proteste auch von Opferseite ausgelöst. Der französische Wallfahrtsort Lourdes verdeckte Mosaike an der dortigen Basilika Ende April. Diesen Schritt lobte Sosa. Es sei ein langer gemeinsamer Prozess, in den sowohl die Opfer als auch die lokale Gemeinde eingebunden seien. Diese Methode würde er auch in andren Fällen empfehlen, so der Jesuiten-Chef. Allerdings seien andere Fälle anders und es gebe keine feste Regel für den Umgang.

Der Jesuitenorden selbst sei in Kontakt mit den Opfern und versuche individuelle Wege der Heilung zu finden. Meldungen weiterer möglicher Betroffener seien willkommen, so Sosa. "Wir möchten wirklich, dass alle, die etwas zu diesem Fall zu sagen haben, einen Weg finden, sich zu melden." (KNA)