"Gott sei Dank hat sich die Kirche in Deutschland dieser Aufgabe gestellt"

Bischof: Synodaler Weg half Weltkirche, Synodalität zu verstehen

Veröffentlicht am 14.04.2025 um 11:49 Uhr – Lesedauer: 5 MINUTEN

Bendigo ‐ "Ermutigend und inspirierend" waren seine Erfahrungen beim Synodalen Weg in Deutschland, sagt Bischof Shane Mackinlay in einem Interview. Auch bei der Weltsynode in Rom seien die Beiträge aus Deutschland eine Bereicherung gewesen.

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Der australische Bischof Shane Mackinlay hat die Arbeit des Synodalen Wegs der Kirche in Deutschland gewürdigt. "Dass die Kirche in Deutschland diesen Weg ohne zu zögern angegangen ist, hat viel Mut gebraucht und großen Respekt verdient", sagte Mackinlay in einem Interview mit dem Kölner "Domradio" (Samstag). Seine Erfahrungen mit dem Reformprozess seien "sehr ermutigend und inspirierend" gewesen, schilderte der Bischof, der als internationaler Beobachter die Debatten des Reformprozesses verfolgt hat. "Der ganze Prozess hat dazu beigetragen, dass wir als Weltkirche verstehen, wie Synodalität am besten angegangen werden kann", sagte Mackinlay. "Gott sei Dank hat sich die Kirche in Deutschland dieser Aufgabe mit großem Mut gestellt."

Beeindruckt habe ihn vor allem die Vorbereitungsarbeit in den vier Synodalforen. Hier sei "auf sehr synodale Art und Weise" gearbeitet worden. Der Bischof hob dabei die Grundlagentexte hervor. "Die sind eine sehr bereichernde Quelle für die Theologie der kommenden Jahre und Jahrzehnte, weil sie sehr umfassend und im Detail die Grundlagen für die Reformansätze der Kirche liefern", so Mackinlay. "Zum Ende der Weltsynode hat der Papst zehn Arbeitsgruppen eingesetzt, die genau diese Themenbereiche bearbeiten und da sehr gut auf die Erkenntnisse aus Deutschland verweisen können."

Deutsche Beiträge bei Weltsynode eine Bereicherung

Zu den Spannungen um den Synodalen Weg zwischen dem Vatikan und der Kirche in Deutschland sagte Mackinlay: "Da ist sehr viel Miteinander und Verständnis auf beiden Seiten gewachsen, gerade bei den zwei Sitzungsperioden der Weltsynode in Rom." Inzwischen verstünden beide Seiten die "Interessen, Befürchtungen und Zielsetzungen" der jeweiligen synodalen Prozesse. "Es gibt große Dankbarkeit und Respekt auf beiden Seiten."

Erst kürzlich habe Papst Franziskus die Weltsynode um vier Jahre verlängert und eine Umsetzungsphase für die Ergebnisse eingeläutet. "Ich bin sehr gespannt, welche Beiträge da aus Deutschland kommen werden", sagte Mackinlay. "Schon bei der Synode in Rom waren die Beiträge aus Deutschland für uns alle eine große Bereicherung."

Bei der Umsetzung der Beschlüsse der Weltsynode geht es aus Sicht des Bischofs nicht um "einen großen Reformruck, den einige vielleicht erwarten", sondern um viele kleine Details. Als ein Beispiel nannte Mackinlay die Rechenschaftspflicht für Bischöfe. "Das ist der einzige Weg, nicht nur bei Versprechungen und Intentionen zu bleiben, sondern das konkret nachzuhalten und auch öffentlich zu machen." Er sehe bereits viele Veränderungen, aber auch eine "große Ungeduld nach weiteren Reformschritten". Neben seiner Aufgabe als offizieller Beobachter des Synodalen Wegs der Kirche in Deutschland war der Bischof von Sandhurst auch Vizepräsident des Australischen Plenarkonzils und Redaktionsmitglied für das Abschlussdokument der Weltsynode. (cbr)