Trauerfeier soll am Samstag stattfinden

Diese Staatsoberhäupter reisen zur Papst-Beerdigung nach Rom

Veröffentlicht am 22.04.2025 um 12:52 Uhr – Lesedauer: 5 MINUTEN

Bonn ‐ Wenn Papst Franziskus am Samstag beerdigt wird, werden auch zahlreiche Staatsoberhäupter aus aller Welt anreisen, um dem Kirchenoberhaupt die letzte Ehre zu erweisen. Einige Politiker haben ihren Besuch bereits angekündigt.

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Zahlreiche Staatsoberhäupter haben bereits angekündigt, an den Trauerfeierlichkeiten für Papst Franziskus am kommenden Samstag teilzunehmen. Wie das Bundespräsidialamt am Dienstag auf X mitteilte, wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die offizielle deutsche Delegation anführen. Der Protestant Steinmeier war dem Papst mehrfach begegnet; auch seine Gattin Elke Büdenbender, die katholisch ist, hatte an Treffen mit Franziskus teilgenommen. Mit ihm wird laut Bundespresseamt der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mitfliegen. Der voraussichtlich neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) wird dagegen nicht nach Rom reisen. Dies sei ein Absprache mit dem Bundespräsidenten und dem amtierenden Bundeskanzler entschieden worden, erklärte ein Sprecher der CDU.

Steinmeier hatte den Papst am Montag als "leuchtendes Zeichen der Hoffnung, glaubwürdigen Anwalt der Menschlichkeit und überzeugenden Christen" gewürdigt. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte in Brüssel ihre Teilnahme zu.

Aus dem Heimatland des verstorbenen Papstes reist nicht nur Präsident Javier Milei an. Insgesamt sieben Personen umfasst die Delegation der argentinischen Regierung, die am Donnerstagabend aus Buenos Aires zur Beerdigung von Papst Franziskus reist. Neben dem libertären Präsidenten fliegen auch dessen Schwester und wichtigste Beraterin Karina Milei, Kabinettschef Guillermo Francos, Außenminister Gerardo Werthein, Sicherheitsministerin Patricia Bullrich, Regierungssprecher Manuel Adorni und Sozialministerin Sandra Pettovello nach Rom. Das gab das Präsidentenamt am Dienstag (Ortszeit) bekannt. Das Verhältnis zwischen Milei und Franziskus war von politischen Spannungen geprägt. Der aus Argentinien stammende Papst hatte die Spar- und Kürzungspolitik des Präsidenten kritisiert. Milei warf ihm umgekehrt vor, ein "Modell der Armut" zu bevorzugen. Trotz der Meinungsunterschiede sei es eine Ehre gewesen, das Kirchenoberhaupt kennenzulernen, betonte der Politiker zu Franziskus' Tod am Ostermontag.

Selenskyj will kommen – Putin nicht

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will laut Medienberichten ebenfalls zur Beisetzung von Papst Franziskus nach Rom reisen, Kriegsgegner Wladimir Putin nicht. Die Nachrichtenagentur Ukrinform und andere Kiewer Medien berufen sich auf inoffizielle Angaben aus dem Präsidentenamt. Demnach bereitet Selenskyj einen Besuch der Trauerfeier am Wochenende vor. 

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte dagegen laut Interfax (Dienstag), der russische Präsident plane nicht, an der Beerdigung von Papst Franziskus teilzunehmen. Wer Russland bei der Trauerfeier vertritt, steht demnach noch nicht fest. Am Montag hatte Selenskyj besonders gewürdigt, dass Franziskus für "Frieden in der Ukraine und die Ukrainer" gebetet habe. "Wir trauern gemeinsam mit den Katholiken und allen Christen, die auf Papst Franziskus als geistlichen Beistand blickten", so der Regierungschef.

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Bereits am Montagabend hatte US-Präsident Donald Trump auf seiner Plattform "Truth Social" angekündigt, gemeinsam mit seiner Ehefrau Melania zum Begräbnis des Papstes in den Vatikan reisen zu wollen. Zuvor hatte er vor Journalisten noch offengelassen, ob er zur Beisetzung reisen wird. "Ruhe in Frieden, Papst Franziskus!", hatte Trump zunächst kurz auf Truth Social gepostet. Beim traditionellen Ostereier-Rollen am Weißen Haus nannte er den Papst einen "guten Mann, der hart gearbeitet hat. Er liebte die Welt – und es ist eine Ehre, das zu tun." Trumps Verhältnis zu Franziskus galt als angespannt, nachdem der Papst immer wieder vor allem die Migrationspolitik des US-Präsidenten und seiner Regierung massiv kritisiert hatte.

"Mein Herz ist bei den Millionen Christen"

Ungeachtet dessen war Trumps Vize JD Vance am Sonntagvormittag der letzte offizielle Besucher, den Papst Franziskus vor seinem Tod empfangen hatte. Der Vizepräsident zeigte sich betroffen von der Todesnachricht, die ihn in Indien erreichte. "Mein Herz ist bei den Millionen Christen auf der ganzen Welt, die ihn liebten", erklärte Vance über die Sozialen Medien: "Ich freute mich, ihn gestern zu sehen – obwohl er offensichtlich sehr krank war."

Wie der Vatikan am Dienstag mitteilte, wird Papst Franziskus am Samstag beerdigt. Die Trauerfeierlichkeiten für das am Montag verstorbene Kirchenoberhaupt finden demnach um 10 Uhr auf dem Petersplatz statt. Der Begräbnisliturgie wird Kardinaldekan Giovanni Battista Re vorstehen. Anschließend wird Franziskus in seiner römischen Lieblingskirche Santa Maria Maggiore beigesetzt. (cbr/KNA)

22.04.2025, 14.35 Uhr: Ergänzt um Infos zu Bundeskanzler Olaf Scholz.

22.04.2025, 17.00 Uhr: Ergänzt um Infos zu Friedrich Merz.

22.04.2025, 19.15 Uhr: Ergänzt um weitere Infos zu Javier Milei.