Sieht Barmherzigkeit als Franziskus' Vermächtnis

Kardinal Parolin: Franziskus schließt uns vom Himmel aus in seine Arme

Veröffentlicht am 27.04.2025 um 12:05 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Vatikanstadt ‐ Am Tag nach der Beisetzung des Papstes feierten Zehntausende junger Menschen auf dem Petersplatz einen Gottesdienst. Am Wochenende der Jugend im Heiligen Jahr bekräftigte Kardinal Parolin das Vermächtnis von Franziskus.

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Bei einer Messe mit Zehntausenden Jugendlichen auf dem Petersplatz hat Kardinal Pietro Parolin an das Vermächtnis von Papst Franziskus erinnert. Dieser habe vor allem stets Gottes Barmherzigkeit betont. "Es ist wichtig, dass wir diese von Papst Franziskus so eindringlich hervorgehobene Botschaft wie einen kostbaren Schatz bewahren", betonte Parolin. "Nur Barmherzigkeit heilt und schafft eine neue Welt, indem sie das Feuer des Misstrauens, des Hasses und der Gewalt löscht: Das ist die großartige Lehre von Papst Franziskus."

Die Zehntausenden junger Menschen waren nach Rom gekommen, weil im Rahmen des Heiligen Jahres das Wochenende der Jugendlichen angesetzt ist. Ursprünglich sollte auch der italienische Jugendliche Carlo Acutis (1991-2006) heiliggesprochen werden. Nach dem Tod von Franziskus haben die Kardinäle die Feier aber ausgesetzt und die Entscheidung dem nächsten Papst überlassen.

Jugendliche aus ganz Europa

Schon Stunden vor der Messe waren große Gruppen junger Menschen aus Europa und auch Übersee teils singend Richtung Petersplatz gezogen. Der ist nach der Totenmesse für Franziskus am Samstag immer noch weiträumig abgesperrt, so dass Pilgergruppen durch spezielle Korridore und Sicherheitsschleusen auf den Platz geleitet werden. Die Messe selbst war als normale Liturgie in Italienisch mit teils lateinischen Gesängen und einer Lesung auf Englisch gestaltet.

Das Vermächtnis von Franziskus, so Parolin in seiner Predigt weiter, dürfe nicht nur eine momentane Emotion bleiben. Menschen sollten ihre "Beziehungen nicht mehr nach berechnenden Kriterien oder blind vor Egoismus zu leben", sondern sich dem Dialog öffnen und jene annehmen, "denen wir auf unserem Weg begegnen, und ihnen ihre Schwächen und Fehler vergeben". Frieden könne es nicht geben "ohne die Anerkennung des anderen, ohne Aufmerksamkeit für die Schwächsten".

Dank an Vatikan-Mitarbeiter

Nach dem Tod von Franziskus, der am Samstag in seiner Lieblingskirche Santa Maria Maggiore beigesetzt wurde, war der Gottesdienst am Sonntag gleichzeitig die zweite der neun vorgesehenen Trauermessen für den verstorbenen Papst. Zu ihr waren außerdem vor allem die Mitarbeiter der Vatikanstadt geladen. Ihnen dankte Parolin als bisheriger Kardinalstaatssekretär des Papstes für ihren Dienst, den sie täglich leisten. "Euch, uns alle, die ganze Welt schließt Papst Franziskus vom Himmel aus in seine Arme", schloss Parolin. (KNA)