Wegen Franziskus-Kritik? Konservative Theologieprofessoren entlassen
Der Erzbischof der US-amerikanischen Erzdiözese Detroit, Edward J. Weisenburger, hat drei Theologieprofessoren entlassen. Medienberichten zufolge geschah dies aufgrund von "Bedenken" hinsichtlich ihrer theologischen Positionen. Bei den Betroffenen handelt es sich um Ralph Martin (82), Eduardo Echeverria (74) und Edward Peters (60). Alle drei lehrten an der Theologischen Fakultät des Priesterseminars "Sacred Heart" in Detroit und waren in der Vergangenheit lautstarke Kritiker von Papst Franziskus (2013–2025). Sie äußerten immer wieder Bedenken hinsichtlich einer angeblichen Zweideutigkeit, die ihrer Meinung nach durch einige Handlungen und Schriften des verstorbenen Papstes verursacht wurde.
Besonders Peters ist bekannt für seine Kritik an Franziskus. Dessen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen in der Enzyklika "Amoris Laetitia" etwa kritisierte der Kirchenrechtler scharf und sprach damals auf seinem Kirchenrechts-Blog sogar von einem "schwerwiegenden Missbrauch der Konzilslehre". Ebenso kritisierte er die Änderung des Katechismus durch Franziskus in Bezug auf die Todesstrafe. Peters wurde 1991 im Fach Kirchenrecht promoviert und veröffentlichte 2001 eine englische Übersetzung des Codex des kanonischen Rechts (CIC) von 1917.
Entlassung "ein Schock"
Für Martin war die Entlassung nach eigenen Angaben "ein Schock". "Als ich ihn um eine Erklärung bat, sagte er, er glaube nicht, dass es hilfreich sei, ins Detail zu gehen, erwähnte jedoch, dass er Bedenken gegenüber meinen theologischen Ansichten habe", erklärte Martin. Echeverria wollte sich unter Verweis auf eine Geheimhaltungsvereinbarung nicht äußern. Peters beauftragte nach der Kündigung einen Anwalt. Auf seinem Profil auf "X" schrieb er: "Abgesehen von meinem Gebet für all jene, die von dieser Nachricht betroffen sind, und meiner Bitte um ihr Gebet im Gegenzug, habe ich derzeit keinen weiteren Kommentar."
Die Erzdiözese Detroit lehnte es ab, sich zu Personalfragen zu äußern. Erzbischof Weisenburger gilt als Vertreter der Linie von Papst Franziskus. Nach sieben Jahren an der Spitze des Bistums Tucson (Arizona) wurde er im März zum Erzbischof von Detroit ernannt. Kurz nach seiner Amtseinführung wurde er bereits von konservativen Kreisen kritisiert, weil er in der Nachfolge des Motu proprio "Traditionis custodes" die Feier der vorkonziliaren Messform einschränkte. (mtr)
