Das sind die Zwischenergebnisse der Studiengruppen der Weltsynode
Als Papst Franziskus (2013-2025) nach der ersten Vollversammlung der Bischofssynode zur Synodalität zehn Arbeitsgruppen einrichtete, sorgte das für Kritik: Strittige Themen, bei denen es Zeit brauche, um zu einer Entscheidung zu gelangen, sollten nicht im Rahmen der Weltsynode debattiert werden. Die Synode werde zensiert, die Themen beschnitten, so der Vorwurf. Nach dem Tod seines Vorgängers ließ Papst Leo XIV. die Gruppen dennoch weiterarbeiten – und fügte sogar noch zwei weitere hinzu. Außerdem gab er ihnen mehr Zeit. Doch die scheint nicht zu reichen: Einsendeschluss für die Abschlussberichte der Gruppen war ursprünglich der 31. Dezember. Hier räumte der Vatikan bereits ein, dass einige Gruppen mehr Zeit bräuchten. Und auch die Zwischenberichte verzögerten sich erheblich. Diese sollten schon bis zum 30. Juni beim Vatikan eingereicht werden. Am Montag wurden sie nun veröffentlicht. Katholisch.de fasst die Ergebnisse aus den Zwischenberichten zusammen.
Gruppe 1: Beziehung zwischen katholischen Ostkirchen und der lateinischen Kirche
Viele der katholischen Ostkirchen stehen vor Herausforderungen durch Konflikte, Vertreibung und Migration: Längst nicht mehr sind ihre Gläubigen in den angestammten Gebieten der jeweiligen Kirche, die Diaspora im Westen wird immer größer. Damit befinden sich ostkirchliche Gläubige auf dem Gebiet der lateinischen Kirche, manchmal vereinzelt, manchmal mit Pfarreien ihres Ritus, manchmal mit eigenen kirchlichen Hierarchien. In Deutschland gibt es beispielsweise neben vielen Gemeinden etwa der Syro-Malankaren, der Maroniten oder der Chaldäer ein Exarchat der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine.
Der Auftrag der Weltsynode sah vor, das Verhältnis zwischen dieser ostkirchlichen Diaspora auf dem Gebiet der lateinischen Kirche zu klären sowie Probleme zu analysieren und zu lösen. Neben der von der Synode eingerichteten Arbeitsgruppe besteht auch eine vom Dikasterium für die Ostkirchen eingerichtete Gruppe, die ein Dokument zum Verhältnis der katholischen Ostkirchen zu den lateinischen Kirchen vorbereiten soll. Beide Gruppen haben sich dahingehend abgesprochen, dass letztere sich auf ostkirchliche Gläubige an Orten konzentrieren soll, an denen ihre Kirche keine eigene Hierarchie hat, die anderen Fragen werden von der Synodenarbeitsgruppe bearbeitet. Bislang stehen nur sehr allgemeine Themen fest: unterschiedliche Ansätze der Ausbildung des Klerus in Ost- und West-Kirche, eine Überarbeitung einzelner Normen des Gesetzbuchs für die Ostkirchen (CCEO) sowie Fragen der Pastoral.
Gruppe 2: Den Schrei der Armen und der Erde hören
Die Arbeitsgruppe setzt sich aus vier Frauen und drei Männer von fünf Kontinenten zusammen. "Diese Vielfalt ist eine bewusste Strategie, die es uns ermöglicht hat, zahlreiche Netzwerke zu erreichen und Einblicke aus gelebter Erfahrung und aus lokalen Kirchen zu sammeln", heißt es im Zwischenbericht der Gruppe.
Sie stützt sich laut dem Zwischenbericht auf umfangreiche Datensammlungen: die Beiträge zweier Untergruppen ("Behinderung" und "Theologie"), Umfragen unter Bischöfen, Theologinnen und kirchlichen Diensten eine Zusammenarbeit mit der Internationalen Vereinigung der Generaloberinnen (UISG) sowie über 200 Eingaben von Frauenorden. Mitglieder hätten zudem gezielt an Veranstaltungen teilgenommen, um Erfahrungen verarmter und marginalisierter Menschen aufzunehmen.
Der Abschlussbericht entsteht derzeit gemeinschaftlich, heißt es weiter. Er wird laut der Arbeitsgruppe Empfehlungen zu fünf Kernfragen sowie einen detaillierten Vorschlag für ein internationales kirchliches Observatorium für Behinderung enthalten. Vor der Finalisierung sollen die Empfehlungen weltweit in lokalen Kontexten getestet werden – in Pfarreien, Seminaren, kirchlichen Netzwerken und unter sozial benachteiligten Gruppen. Rückmeldungen von Bischöfen und Fachstellen werden ausdrücklich gesucht, zudem soll auch Feedback aus dem Nahen Osten eingeholt werden – einer Region, die in der Arbeitsgruppe nicht vertreten ist. "Jedes Mitglied der Studiengruppe wird sich bemühen, mit Menschen oder Gemeinschaften in Kontakt zu treten, die in ihrem Herkunftskontinent oder an ihrem Wohnort verarmt oder marginalisiert sind", heißt es. Nach Abschluss der Konsultationen will die Gruppe ihren Abschlussbericht vorlegen.
"Es liegt an uns, dieses Umfeld mitzugestalten", betont die Studiengruppe im Hinblick auf den digitalen Raum.
Gruppe 3: Die Mission im digitalen Umfeld
"Digitale Kultur ist ein gelebtes und sich ständig veränderndes Umfeld, das – je nachdem, wie es sich gestaltet – wiederum prägt, wie Menschen Beziehungen leben, Glauben ausdrücken und Wahrheit suchen. Es liegt an uns, dieses Umfeld mitzugestalten", heißt es im Zwischenbericht der Arbeitsgruppe 3.
Die international besetzte Gruppe hat zunächst die Dokumente der Synode analysiert und anschließend umfassende Konsultationen durchgeführt: 84 Kommunikationsstellen von Bischofskonferenzen antworteten auf Leitfragen, 1.618 "digitale Missionare" berichteten aus ihrer Praxis, zudem gingen Beiträge von Theologen, Pastoralverantwortlichen und digitalen Kreativen ein. Auch die Päpstliche Kinderschutzkommission lieferte zentrale Impulse zu ethischen und sicherheitsrelevanten Aspekten digitaler Räume.
Die Arbeitsgruppe orientiert sich laut dem Zwischenbericht an fünf Leitfragen. In ihnen geht es unter anderem darum, was eine missionarische Kirche aus einer "intensiveren Auseinandersetzung mit der digitalen Welt" lernen kann, wie sich digitale Mission besser in das kirchliche Leben und kirchlichen Strukturen integrieren lässt und welche praktischen Empfehlungen es für die Mission der Kirche in der digitalen Welt gibt. Drei thematische Gruppen – darunter eine Gruppe mit dem Fokus auf theologische und strukturelle Fragen digitaler Präsenz sowie eine internationale Jugendgruppe katholischer Kommunikatoren – vertiefen die Leitfragen.
Gruppe 4: Priesterausbildung in missionarisch-synodaler Perspektive
Auch wenn diese Gruppe sich mit einer Revision der "Ratio Fundamentalis" – also der weltweit gültigen Rahmenordnung für die Priesterausbildung – beschäftigen soll, hält sie schon im Zwischenbericht fest: Eine vollständige Überarbeitung der 2016 veröffentlichten Ratio erscheine "derzeit nicht angemessen". Anhand dieses Dokuments würden einige Länder derzeit eine "Ratio Nationalis" entwickeln, während die Ausbildungsordnungen anderer Länder bereits approbiert wurden oder in den letzten Zügen lägen.
Gleichzeitig gebe es heute Anforderungen, die "nicht ignoriert werden dürfen". Dazu gehört etwa, das geistliche Amt stärker als "in und aus" dem Volk Gottes zu definieren. In der Ausbildung brauche es zudem gemeinsame Momente von Seminaristen und Laien. Auch Frauen und Familien müssten bei der Ausbildung geweihter Amtsträger stärker einbezogen werden. Die Arbeitsgruppe plant daher, ein kurzes Ergänzungsdokument (maximal 10 bis 12 Seiten) zur "Ratio Fundamentalis" zu veröffentlichen, das genau auf diese Identität von Amtsträgern in einer missionarisch-synodalen Kirche eingeht.
Gruppe 5: Theologische und kirchenrechtliche Fragen bezüglich bestimmter Formen des geistlichen Amtes
Die Arbeit dieser Gruppe stand bei der zweiten Sitzungsperiode der Weltsynode im besonderen Fokus. Denn das Thema ist brisant: Diese vom Glaubensdikasterium koordinierte Arbeitsgruppe soll sich unter anderem mit dem Frauendiakonat beschäftigen. Auch ihr Abschlussdokument wird sich mit der "Beteiligung von Frauen im Leben und in der Leitung der Kirche" beschäftigen, heißt es im Zwischenbericht der Kommission. Dazu habe das Dikasterium "umfangreiches" Material gesammelt und ausgewertet sowie Frauen um ihre Beiträge gebeten, die bereits aktiv in Leitungspositionen tätig seien.
Dieses wird in den Abschlussbericht eingearbeitet, der "ohne Verzögerung" vorgelegt werden soll, wie das Dikasterium betont. Im Anhang sollen außerdem bedeutende weibliche Figuren aus der Kirchengeschichte vorgestellt, Relevanz und Grenzen des marianischen und petrinischen Prinzips aufgezeigt und die Beiträge von Papst Franziskus und Papst Leo XIV. zu Frauen in der Kirche beleuchtet werden. Im Hinblick auf den häufig diskutierten Diakonat der Frau verweist der Zwischenbericht auf die von Papst Franziskus eingerichtete zweite Studienkommission, die sich damit beschäftigt. "Alle synodalen Beiträge zu diesem Thema wurden dieser Kommission zur Prüfung vorgelegt."
Wie Laien dabei mitwirken können, geeignete Bischofskandidaten zu finden, beschäftigt nicht nur den Synodalen Weg der Kirche in Deutschland. Auch eine Arbeitsgruppe der Weltsynode setzt sich mit dem Thema auseinander.
Gruppe 6: Beziehung zwischen Bischöfen, geweihten Personen und kirchlichen Vereinigungen
Die sechste Arbeitsgruppe, zu der bis zu seiner Wahl als Papst Leo XIV. auch Kardinal Robert Francis Prevost gehörte, hat ihre Arbeit in drei thematische Untergruppen unterteilt. Diese beschäftigen sich jeweils mit den Beziehungen der Bischöfe zu Ordensfrauen und -männern, der Zusammenarbeit zwischen Bischofskonferenzen und Verbänden der Ordensoberen sowie mit der Beziehung zwischen kirchlichen Vereinigungen und Ortskirchen. Gerade die erste Untergruppe habe dabei vor den "größten Herausforderungen" gestanden, heißt es im Zwischenbericht. Worin diese lagen, wird nicht ausgeführt.
Die Gruppen sammelten demnach Eingaben, führten Gespräche und Interviews und entwickelten einen dreisprachigen Fragebogen. Alle Untergruppen haben bereits einen eigenen zusammenfassenden Bericht verfasst. "Das Hauptziel für die Zukunft ist die Ausarbeitung des Abschlussberichts der Gruppe, der auf den Beiträgen der drei Untergruppen basiert und durch die Interaktion aller Mitglieder im synodalen Stil gestaltet wird."
Gruppe 7: Person und Dienst des Bischofs aus missionarisch-synodaler Perspektive
Am Ende eines ausführlichen Konsultationsprozesses kam die Arbeitsgruppe 7 zu einem Konsens bei mehreren Punkten, der bereits im Zwischenbericht veröffentlicht wurde: So fordert die Gruppe beispielsweise, dass neue Grundsätze für die Bischofsernennung entwickelt werden, "die zwar theologisch fundiert, aber dennoch praktisch und flexibel genug sind, um an unterschiedliche kirchliche Kontexte angepasst werden zu können". Das bezieht sich auch auf die derzeit verwendeten vertraulichen Fragebögen zu Bischofskandidaten. Zudem ist es aus Sicht der Gruppe notwendig, den Auswahlprozess der Kandidaten als einen spirituellen Prozess zu begreifen, der in jeder Phase von der "Suche nach dem Willen Gottes für seine Kirche" geprägt ist.
Darüber hinaus äußerte die Arbeitsgruppe den Wunsch, die Rolle der Ortskirchen als "natürlichen Ort für die Entscheidungsfindung" zu stärken. "In dieser Hinsicht sollte der Moment der Bischofsnachfolge für jede Ortskirche eine Gelegenheit darstellen, ein klares Bewusstsein für ihre aktuelle Situation und den Weg, zu dem der Herr sie ruft, zu erlangen." Die Gruppe zielt daher darauf, "die Ausbildung des Volkes Gottes zu fördern" und den Gläubigen zu helfen, die notwendige "spirituelle Sensibilität und Unterscheidungsfähigkeit zu entwickeln". Der Gruppe geht es dabei aber nicht um die rein quantitative Erhöhung der Zahl der Beteiligten, sondern um eine quantitative Verbesserung durch eine ausgewogene Beteiligung von Klerikern, Laien und Mitwirkungsgremien innerhalb der Ortskirche. Gleichzeitig müsse die breitere Beteiligung mit der erforderlichen Vertraulichkeit in Einklang gebracht werden.
Gruppe 8: Die Rolle päpstlicher Nuntien aus missionarisch synodaler Perspektive
Die Arbeit der päpstlichen Diplomatie soll dem Willen der Synode nach einen stärker missionarischen und synodalen Charakter erhalten. Zu diesem Zweck befasst sich eine Arbeitsgruppe mit der Rolle der päpstlichen Nuntien. Dazu fanden mehrere Treffen statt, bei denen verschiedene Gruppen befragt wurden: Eine Sitzung mit Vorsitzenden von Bischofskonferenzen, eine mit Nuntien. Bischofskonferenzen und Nuntien wurden außerdem in einem Rundschreiben um Vorschläge für Reformen gebeten. Außerdem fanden Gespräche mit Experten aus den Bereichen Diplomatie, Außenpolitik und Politikwissenschaft statt.
Die in diesem Prozess gewonnenen Informationen und Rückmeldungen sollen nun bearbeitet werden. Insgesamt wurden zehn Themen identifiziert, mit denen sich die Arbeitsgruppe vertieft beschäftigen will: Die Auswahl des diplomatischen Personals, seine akademische Ausbildung, die Unterstützung von Berufsanfängern an den Nuntiaturen, Systeme der gegenseitigen Unterstützung für Mitglieder des diplomatischen Dienstes, ein Bewertungsverfahren für das diplomatische Personal, kontinuierliche Fortbildung, Stärkung der Zusammenarbeit mit den Bischofskonferenzen und Vertiefung der Beziehungen zu den Ortskirchen, Austauschformate für Nuntien sowie die Begleitung im Ruhestand.
Weitere Reflektionen zur Aus- und Fortbildung der Bischöfe und zu den Ad-limina-Besuchen will die Arbeitsgruppe in der nächsten Zeit führen.
"Die Arbeit der Gruppe zeigt, wie Synodalität Ökumene fördert und Ökumene zur Vertiefung synodaler Praktiken herausfordert", heißt es im Bericht der Arbeitsgruppe 10. "Das neue Pontifikat wird zusätzliche Impulse zum Verständnis des Primats und seiner ökumenischen Bedeutung liefern."
Gruppe 9: Theologische Kriterien und synodale Methoden zur Beurteilung strittiger doktrinärer, pastoraler und ethischer Fragen
"Eine Umkehr im Denken und eine Umgestaltung der Praktiken in kontextueller Treue zum Evangelium Jesu" – das hat die Arbeitsgruppe 9 als Herausforderung für die Mission der Kirche heute ausgemacht. Homosexualität, Konflikte und gewaltfreie Praxis des Evangeliums, Gewalt gegen Frauen in bewaffneten Konflikten – das sind drei Beispiele für "aufkommende" Themen – die Arbeitsgruppe möchte den Begriff "umstritten" vermeiden –, um die die Gruppe sich kümmert. Hierzu sei es nicht das Ziel, Lösungen anzubieten, sondern "Referenzkriterien vorzugeben, die dennoch bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt (und ergänzt) werden müssen".
Die Gruppe betont im Zwischenbericht hierbei das "Prinzip der Pastoralität" als Interpretationshorizont: "Kurz gesagt bezieht sich dieses Prinzip auf die Logik, dass es keine Verkündigung des Wortes Gottes geben kann, ohne die Subjektivität des anderen anzuerkennen und zu fördern, zusammen mit einer Haltung der Gastfreundschaft und Verantwortung gegenüber dem Gesprächspartner."
Im Abschlussbericht sollen dann konkrete Verfahren vorgeschlagen werden, wie mit strittigen Fragen umgegangen werden kann. Eine davon wird das durch die Weltsynode populär gewordene "Gespräch im Geist" sein.
Gruppe 10: Die Rezeption der Früchte des ökumenischen Weges in der kirchlichen Praxis
Die Arbeitsgruppe 10 untersucht, wie die Ergebnisse des ökumenischen Dialogs in der kirchlichen Praxis verankert werden können. Drei zentrale Themen – man könnte auch sagen "heiße Eisen" – leiten ihre Arbeit: das Verhältnis von Synodalität und Primat des Papstes, die Frage der eucharistischen Gastfreundschaft besonders für konfessionsverbindende Paare sowie der Umgang mit dem Phänomen "nichtkonfessioneller" Gemeinschaften und christlich inspirierter "Erweckungsbewegungen".
Die Gruppe kann sich der Unterstützung von Leo XIV. sicher sein. Schließlich hatte dieser bereits kurz nach seinem Amtsantritt bei einer Audienz mit Vertretern anderer Kirchen und Religionen erklärt: "Im Bewusstsein der engen Verbindung von Synodalität und Ökumene versichere ich Ihnen, dass ich Papst Franziskus' Engagement für die Förderung des synodalen Charakters der katholischen Kirche und die Entwicklung neuer und konkreter Formen für eine immer stärkere Synodalität in den ökumenischen Beziehungen fortsetzen werde."
Im Zwischenbericht heißt es am Ende wörtlich: "Die Arbeit der Gruppe zeigt, wie Synodalität Ökumene fördert und Ökumene zur Vertiefung synodaler Praktiken herausfordert. Das neue Pontifikat wird zusätzliche Impulse zum Verständnis des Primats und seiner ökumenischen Bedeutung liefern." Die Arbeitsgruppe wolle praktische Orientierungshilfen für Ortskirchen anbieten und damit die synodale Erneuerung der katholischen Kirche und den ökumenischen Weg zur vollen sichtbaren Einheit stärken.
Die kirchenrechtliche Kommission
Die von der Synode eingerichtete kirchenrechtliche Kommission hat den Auftrag, die Synode und ihre Umsetzung zu begleiten und bei Bedarf kanonistische Hilfestellungen zu leisten. Damit hat die Kommission eine Querschnittsaufgabe, die sich in der Breite der bearbeiteten Themen zeigt. Schwerpunkte lagen auf Fragen der Rolle von Laien und Frauen, der Stellung von Bischofskonferenzen und Partikularkonzilien sowie bei Gremien der Beteiligung. Auf diesen drei Feldern wurden Vorschläge zur Änderung des Kirchenrechts erarbeitet, die nicht näher ausgeführt werden.
Der Dienstleistungscharakter der Kommission scheint nicht abgerufen zu werden: Die von Erzbischof Filippo Iannone, dem jetzigen Bischofspräfekten und früheren Präfekten des Dikasteriums für die Gesetzestexte, geleitete Kommission bietet den anderen Arbeitsgruppen zwar weiterhin ihre kirchenrechtliche Expertise ein. "Allerdings gingen bis heute keine entsprechenden Anfragen ein", stellt der Bericht fest.
Leitet bislang die kirchenrechtliche Kommission der Weltsynode: Erzbischof Filippo Iannone. Der langjährige Präsident des Dikasteriums für die Gesetzestexte ist seit dem 15. Oktober 2025 neuer Präfekt des Bischofsdikasteriums.
Über die pastoralen Herausforderungen der Polygamie
Noch bis Ende November will das Glaubensdikasterium eine Note mit dem Titel "Wir beide. Lob der Monogamie" veröffentlichen. Der Text sei aus der Notwendigkeit vor allem der afrikanischen Bischöfe entstanden, sich aus katholischer Sicht zur Polygamie zu äußern, betonte das Dikasterium Anfang November. Auch eine von Papst Franziskus eingerichtete Kommission der Vereinigung der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) beschäftigt sich mit diesem Thema – und steht im engen Austausch mit Rom. Dabei geht es zum einen um die Frage, wie polygame Beziehungen aus kirchlicher Perspektive zu bewerten sind, zum anderen darum, wie die Kirche Christinnen und Christen in solchen Beziehungen begleiten kann.
Ein Entwurf für ein Abschlussdokument wurde laut Zwischenbericht schon an das Generalsekretariat des Glaubensdikasteriums weitergeleitet und erhielt "ermutigendes Feedback" sowie konkrete Anmerkungen. Auch auf einer Vollversammlung der SECAM wurde das Dokument bereits diskutiert und beraten. Auch dieses Feedback soll in die finale Version eingearbeitet werden.
Liturgie aus synodaler Perspektive
Die Studiengruppe zur Liturgie gehört zu den jüngsten der Weltsynoden-Studiengruppen. Sie wurde erst von Papst Leo XIV. eingerichtet, der damit einer Forderung aus dem Abschlussdokument der Weltsynode (Nr. 27) nachkam. In ihrem Zwischenbericht gibt die Gruppe erstmals einen Einblick in die Fragestellungen, mit denen sie sich beschäftigen will. Dazu gehört etwa die Verbindung zwischen der Eucharistiefeier und einer synodalen missionarischen Kirche. Aber auch die Frage danach, wie die Anerkennung der Rolle der Frau gefördert werden kann durch die Hervorhebung von Bibelstellen über die Rolle der Frau in der Heilsgeschichte. Auch die Frage, wie die liturgische Predigt aus einer synodalen Perspektive neu interpretiert werden kann, spielt eine Rolle.
Dass die Studiengruppe noch am Anfang ihrer Arbeit steht, wird nicht nur daran deutlich, dass bislang vor allem Fragen statt Antworten umrissen wurden. Am Ende des Zwischenberichts steht der Hinweis: "Im Sinne der synodalen Kirche können alle, die einen Beitrag zu den Überlegungen dieser Arbeitsgruppe leisten möchten, ihre Beiträge an das Generalsekretariat der Synode senden."
Das Statut der Bischofskonferenzen, kirchlichen Versammlungen und besonderer Räte
Diese ebenfalls von Papst Leo XIV. initiierte Gruppe befindet sich laut Vatikanangaben noch in der Einrichtung. Bis zum 17. November konnte daher kein Bericht veröffentlicht werden.
