Die Wappen der Bischöfe von Köln, Limburg und Magdeburg

Woelki, Bätzing, Feige

Veröffentlicht am 18.03.2017 um 13:15 Uhr – Lesedauer: 
Bischofswappen Teil 5

Bonn ‐ Die Wappen erinnern an Heilige, an Bergleute und an untergegangene Bistümer. Ein Symbol darf jedoch nie fehlen: katholisch.de erklärt die Abzeichen der (Erz-)Bischöfe von Köln, Limburg und Magdeburg.

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Was haben die Wappen von Kardinal Rainer Maria Woelki und den Bischöfen Georg Bätzing und Gerhard Feige gemeinsam? Und was unterscheidet sie? katholisch.de erklärts im vierten Teil der Serie "Bischofswappen".

Köln: Kardinal Rainer Maria Woelki

Bild: ©SajoR (CC BY-SA 2.5)

Das Wappen des Erzbischofs von Köln, Kardinal Rainer Maria Woelki.

Das Wappen des Erzbischofs von Köln ist nicht – wie die meisten Bischofswappen – vier-, sondern nur zweigeteilt und verbindet Kardinal Rainer Maria Woelkis Biographie mit seiner Diözese. Es zeigt für den Betrachter links das "geständerte", in sich selbst geteilte, schwarze Kreuz, das dem Wappen des Erzbistums Köln entnommen ist und ebenfalls im Wappen des Kurfürstentums Köln zu sehen war. Von da aus ist das "Kurkölnische Kreuz" als Zeichen territorialer Zugehörigkeit auch in die Wappen unzähliger weiterer Städte wie etwa Bonn, Krefeld oder Dorsten gelangt. Das schwarze Kreuz auf weißem Grund ist eines der gängigsten Symbole in der Heraldik.

Auf der rechten Seite ist das weiß-goldene Rad auf blauem Grund zu sehen. Das sogenannte Radbild von Niklaus von Flüe (1417–1487) verweist auf Woelkis Heimatpfarrei St. Bruder Klaus im Kölner Stadtteil Mülheim. Drei der goldenen Keile des Rades zeigen über den Kreis hinaus, drei weitere in den Kreis hinein. Sie stehen für einen Gott, der nicht in sich bleiben will, sondern sich in Liebe den Menschen zuwendet. Gleichzeitig führen sie zu Gott, der als Antwort die Liebe derer will, die von seiner Liebe erfüllt sind. Umrahmt ist der Schild vom goldenen Doppelkreuz eines Erzbischofs und dem roten Kardinalshut mit je 15 Quasten links und rechts. Sein Wahlspruch "Nos sumus testes" ist der Apostelgeschichte (Apg 5,32) entnommen und lautet übersetzt: "Wir sind Zeugen".

Limburg: Bischof Georg Bätzing

Bild: ©SajoR (CC BY-SA 2.5)

Das Wappen des Bischofs von Limburg, Georg Bätzing.

Das Wappen von Bischof Georg Bätzing ist dreigeteilt. Das rote Kreuz auf silbernem Hintergrund (links) geht ursprünglich auf die Kreuzfahrt niederdeutscher Kreuzfahrer im Jahre 1217 zurück. Es ist aber auch das Wappen des Bistums Trier sowie Teil des Limburger Wappenschildes. Damit wird die Verbindung zwischen Bätzings alter Heimat Trier und seiner neuen Wirkungsstätte hergestellt. Rechts daneben ist der blau-gelbe Drache in rotem Feld mit aufliegendem silbernem Schwert zu sehen. Auch er findet sich so im Limburger Wappen und erinnert an den Bistumspatron: den heiligen Georg. Der soll einer Legende nach einen Drachen erschlagen haben, um eine jungfräuliche Königstochter zu retten. Gleichzeitig ist der Heilige aber auch der Namenspatron des Bischofs.

Im unteren Teil des Wappens ist ein silbernes Füllhorn mit Silbererz auf blauem Grund zu sehen. Es entstammt dem Wappen von Bätzings Heimatgemeinde Niederfischbach. In der Region wurde früher Erz abgebaut. Außerdem waren die Vorfahren des Bischofs Bergleute. Analog dazu sieht Bätzing seinen Dienst als Symbol für die Mühen der Kirche, wenn es darum geht, den Schatz des Glaubens zu heben. Umrahmt ist der Schild mit dem grünen Prälatenhut mit je sechs Quasten. Der Wahlspruch des Bischofs "Congrega in unum" ("Führe zusammen") stammt ausnahmsweise nicht aus der Heiligen Schrift, sondern aus dem sogenannten Trierer Pilgergebet. Das wird seit 1959 zur Verehrung des Heiligen Rocks als Bitte um die Einheit aller Christen gesprochen.

Bild: ©SajoR (CC BY-SA 2.5)

Das Wappen des Bischofs von Magdeburg, Gerhard Feige.

Magdeburg: Bischof Gerhard Feige

Das Wappen von Bischof Gerhard Feige ist viergeteilt. Feld 1 ist schlicht gehalten und greift mit den Farben Rot und Weiß das Wappen des während der Reformation untergangenen Erzbistums Magdeburg (968 bis 1680) auf. Die Erinnerung an das Erzbistum soll auch eine Erinnerung an die Glaubensspaltung und die "dramatische Entchristlichung Mittel- und Ostdeutschlands". Feld 2 zeigt das Wappen von Feiges Heimatstadt Halle an der Saale: einen liegenden nach oben geöffneten roten Halbmond zwischen zwei roten Sternen auf silbernem (weißem) Grund. Eine Sage zur Entstehung des Wappens lautet so: Die ärmlichen Gründer Halles bitten den Bischof, auf dessen Land eine Stadt erbauen zu dürfen. Der Bischof gibt ihnen – nicht ohne Spott – das Gebiet und wünscht ihnen mit diesen Worten viel Erfolg: "und es leuchte euch Sonne, Mond und Sterne".

Der schwarze leere Thron auf goldenem Grund (Feld 3) ist ein überwiegend in der byzantinischen Ikonografie entfaltetes Motiv. Es soll Christus als den himmlischen Herrscher repräsentieren. Der Magdeburger Bischof verweist damit auf sein Wirken als Dozent der Alten Kirchengeschichte und Patrologie, aber auch auf seine Liebe zur byzantinischen Liturgie. Das goldene Kreuz auf rotem Grund (Feld 4) stammt aus dem Wappen des Erzbistums Paderborn. Ihm gehörte die Magdeburger Diasporaregion von 1821 bis 1994 an. Noch immer bestehen darüber hinaus gute Beziehungen zwischen den beiden Diözesen. Magdeburg gehört zu dem der Kirchenprovinz Paderborn an. Auch Feiges Wappen ist umrahmt vom grünen Prälatenhut mit je sechs Quasten. Sein Wahlspruch "Vigilate et orate" ("Wacht und betet") stammt aus dem Matthäusevangelium (Mt 26, 41). Feige soll der Ausspruch nach eigenen Angaben dazu anregen, "möglichst viel der ganzen Wirklichkeit mit ihren Freuden, Leiden und Nöten wahrzunehmen, alles kritisch zu prüfen und nach dem Willen Gottes zu befragen".

Von Björn Odendahl

Dossier: Die Wappen der deutschen Bischöfe

Sie sind vielfältig wie die kirchliche Landschaft selbst: Die Wappen der deutschen Bischöfe. Jeder Bischof hat ein eigenes Wappen, das meist Bezüge zur Geschichte und Geografie des Bistums sowie zu biografischen Daten des Bischofs aufweist. Katholisch.de stellt die Wappen vor.