Zdarsa, Schick, Koch
Immer wieder geht es um die Herkunft: In den Wappen der Erzbischöfe von Bamberg, Ludwig Schick, und Berlin, Heiner Koch, sowie des Augsburger Bischofs Konrad Zdarsa finden sich zahlreiche Anklänge an die Heimat ihrer Träger. Was die drei Bischofswappen sonst noch erzählen, erklärt katholisch.de zum Start einer neuen Serie.
Augsburg: Bischof Konrad Zdarsa
Das Wappen des Bischofs von Augsburg ist schlicht gehalten. "Es soll meine natürliche und meine geistliche Herkunft, meinen natürlichen und meinen geistlichen Weg symbolisch bezeichnen", erläuterte es Zdarsa einmal. Das Wappen enthält die Farben der Länder Sachsen und Steiermark (Weiß-Grün) sowie Bayern (Weiß-Blau). Die Embleme symbolisieren Zdarsas Herkunft und Wirkungsstätten: Das Vögelchen mit Ölzweig steht für seine Heimatstadt Hainichen, der Fisch mit Schlüssel für den heiligen Benno und das Bistum Dresden-Meißen, in dem er Generalvikar war. Die Jakobsmuschel ist Symbol des Apostels Jakobus des Älteren, Patron der Kathedrale St. Jakobus im Bistum Görlitz, wo Zdarsa zum Bischof geweiht wurde.
Unter dem Wappen befindet sich der Wahlspruch "Ipse enim est pax nostra" (Denn Er ist unser Friede), der dem Epheserbrief (Eph 2,14) entstammt. Der Schild ist hinterlegt von einem Stabkreuz sowie umgeben vom grünen Prälatenhut mit sechs grünen Quasten auf beiden Seiten als Symbol für das Bischofsamt.
Bamberg: Erzbischof Ludwig Schick
Im Zentrum des Wappens von Ludwig Schick steht der viergeteilte Schild. Er enthält in den Feldern 1 und 4 einen mit silbernem Schrägfaden überdeckten schwarzen Löwen auf Gold, der das Erzbistums Bamberg repräsentiert. In Feld 2 befindet sich ein silbernes Buch auf Rot. Der Einband ist mit den verschränkten griechischen Buchstaben "chi" und "rho" (dem Christusmonogramm) sowie dem "alpha und omega" (Christus als Anfang und Ende) versehen. Das Buch steht für das Wort Gottes im Evangelium. Der geflochtene silberne Korb mit fünf Broten auf blauem Hintergrund in Feld 3 symbolisiert einerseits die Allerheiligste Eucharistie, andererseits die heilige Elisabeth von Thüringen, die in Schicks Taufort Marburg gestorben ist.
Umgeben ist der Schild vom Rangzeichen eines Metropoliten (Erzbischofs): dem goldenen Doppelkreuz, dem grünen Prälatenhut mit beiderseits je zehn grünen Quasten an ebensolchen Schnüren sowie dem weißen Pallium. Unterhalb von Schild und Pallium verkündet ein weißes Schriftband den persönlichen Wahlspruch "Sapientia nobis a deo ("Die Weisheit, die uns von Gott gegeben ist", 1 Kor 1,30).
Berlin: Erzbischof Heiner Koch
Die vier äußeren Felder des Wappens repräsentieren die historischen Vorgängerdiözesen Berlins. Die zwei gekreuzten silberne Schlüsseln auf rotem Grund stehen für Brandenburg (Feld 1), das silberne Tatzenkreuz auf Blau für Havelberg (Feld 2), eine goldene Hausmarke – das sogenannte "pommersche Kreuz", ebenfalls auf Blau – für Cammin (Feld 3) und die zwei gekreuzte silberne Bootshaken samt sechszackigem Stern auf Rot für Lebus (Feld 4).
Der Fluss in der Mitte des blauen Herzschildes verweist einerseits auf Christus als Quelle des ewigen Lebens. Andererseits erinnert er an den Rhein, der für die Kölner Heimat des Erzbischofs steht, an die Elbe, die durch sein bisheriges Bistum Dresden-Meißen fließt, sowie an Spree und Havel, die Flüsse seiner jetzigen Heimat, dem Erzbistum Berlin. Der Stern ist das Symbol für die Gottesmutter Maria, die auf dem Meer des Lebens als "Meeresstern" (Stella maris) die Richtung weist. Zudem erinnert er an den Stern von Bethlehem, der die Weisen zur Krippe führte (Mt 2,2). Der Wahlspruch des Bischofs lautet: "Gaudete semper Dominus prope" (Freut euch allezeit, der Herr ist nahe). Auch Heiner Kochs Wappen ist umgeben von den Rangzeichen eines Metropoliten.