Die Wappen der Bischöfe von Essen, Freiburg und Fulda

Overbeck, Burger, Algermissen

Veröffentlicht am 25.11.2016 um 13:01 Uhr – Lesedauer: 
Bischofswappen Teil 3

Bonn ‐ Von Flüssen bis zu Burgen: Was bedeuten eigentlich die Wappen der Bischöfe von Essen, Freiburg und Fulda? katholisch.de stellt die Abzeichen aller deutschen Diözesanbischöfe vor.

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Das sich im Wappen eines Bischofs ein Kreuz befindet, ist leicht nachzuvollziehen. Aber was haben ein Fluss oder ein Pfauenwedel darin zu suchen? Katholisch.de erklärt es. Im dritten Teil der Serie stellen wir die Wappen des Bischofs von Essen, Franz-Josef Overbeck, des Erzbischofs von Freiburg, Stephan Burger, und des Bischofs von Fulda, Heinz Josef Algermissen vor.

Essen: Bischof Franz-Josef Overbeck

Bild: ©SajoR (CC BY-SA 2.5)

Das Wappen des Bischofs von Essen, Franz-Josef Overbeck.

Die Felder 1 und 4 zeigen das Wappen des Bistums Essen: gekreuzte, mit goldenen Griffen versehene Schwerter, die für die Patrone und Märtyrer Cosmas und Damian stehen. Die Schwerter waren auch im Wappen des alten Essener Frauenstifts (etwa 845-1803) zu sehen, das als Keimzelle der Stadt gilt. Der goldene Stern bezieht sich auf die Muttergottes. Auch sie war Patronin des Stifts. Papst Johannes XXIII. (1958-1963) hatte sie deshalb 1959 zur Patronin des neu gegründeten Bistums erhoben.

In den silbernen Feldern (2 und 4) findet sich ein blauer Wellenbalken und ein grüner Laubbaum, der diesen überdeckt. Sie stehen für den niederdeutschen Familiennamen des Bischofs. Denn Overbeck bedeutet "über dem Bach". Baum und Bach sind darüber hinaus eine Anspielung auf das Alte Testament, wo es in Psalm 1 über den Frommen heißt: "Wohl dem Mann, der Freude hat an der Weisung des Herrn ... Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist." Hinter dem Schild befindet sich in der Mitte eine Mitra, links davon ein goldenes Vortragekreuz und rechts eine goldene Bischofskrümme. Das Wahlspruch des Bischofs lautet: "Magnificat anima mea dominum" (Meine Seele preist die Größe des Herrn). Der grüne Prälatenhut mit den zwölf Quasten symbolisiert sein Bischofsamt.

Freiburg: Erzbischof Stephan Burger

Bild: ©SajoR (CC BY-SA 2.5)

Das Wappen des Erzbischofs von Freiburg, Stephan Burger.

Das rote Kreuz auf goldenem Grund (Felder 1 und 4) ist das Wappen des Erzbistums, das sich wiederum auf dessen Vorgänger-Bistum Konstanz bezieht, das auch Teile der heutigen Diözese Rottenburg-Stuttgart sowie Chur und Basel (beide Schweiz) umfasste. Die Diözese bestand von etwa 585 bis zu ihrer Auflösung 1821. Ursprünglich bestand das Wappen aus einem roten Kreuz auf weißem Grund, ging dann aber in die badischen Landesfarben - bis 1952 rot und gelb - über.

Die rote Burg auf blauem Grund (Felder 2 und 3) steht einerseits für den Namen des Bischofs. Andererseits erinnert sie an die Stadt Burkheim am Kaiserstuhl, in der Burger bis zu seiner Bischofswahl gewohnt und gewirkt hat. Ursprünglich hatte Burkheim - wie im Wappen zu sehen - drei Stadttore. Heute existiert allerdings nur noch eines davon. Der blaue Hintergrund stellt eine theologische Verbindung zum himmlischen Jerusalem her, wie es in der Offenbarung des Johannes beschrieben wird. Burgers Wahlspruch lautet "Christus in cordibus" (Christus in den Herzen) und stammt aus dem Epheserbrief (Eph 3,17). Die 20 Quasten am grünen Prälatenhut zeigen, dass Burger Erzbischof ist.

Fulda: Bischof Heinz Josef Algermissen

Bild: ©SajoR (CC BY-SA 2.5)

Das Wappen des Bischofs von Fulda, Heinz Josef Algermissen.

Das Wappen des Bischofs von Fulda ist ebenfalls viergeteilt. In den Feldern 1 und 4 ist ein schwarzes Balkenkreuz auf weißem Grund zu sehen. Es ist das Wappen des Bistums Fulda, das ursprünglich schon vom gleichnamigen Hochstift getragen wurde. Die Klostergründung im Jahr 744 geht auf den Auftrag des heiligen Bonifatius, den "Apostel der Deutschen", zurück. Das zweite Feld zeigt eine goldene Weintraube vor rotem Grund und steht für das Gleichnis vom wahren Weinstock im Johannesevangelium (Joh 15,1-8). Darin mahnt Jesus an, in gläubiger Verbundenheit mit ihm zu bleiben.

Feld 3 zeigt einen grünen Pfauenwedel mit goldenem Stab (auf der Abbildung silber) vor ebenfalls goldenem Hintergrund. Der Wedel ist ein Symbol für den heiligen Liborius, den Patron des Erzbistums Paderborn. Der Legende nach soll ein Pfau bei der Überführung der Gebeine des Heiligen von Le Mans nach Paderborn als Wegweiser in die Bischofsstadt vorangeschritten sein. Algermissen wirkte von 1996 bis 2001 als Weihbischof in Paderborn. Sein Wahlspruch aus dem Zweiten Korintherbrief lautet "Thesaurus in vasis fictilibus" (Schatz in tönernen/zerbrechlichen Gefäßen"). Über dem Wappen befindet sich ebenfalls der grüne Prälatenhut eines Bischofs.

Von Björn Odendahl

Dossier: Die Wappen der deutschen Bischöfe

Sie sind vielfältig wie die kirchliche Landschaft selbst: Die Wappen der deutschen Bischöfe. Jeder Bischof hat ein eigenes Wappen, das meist Bezüge zur Geschichte und Geografie des Bistums sowie zu biografischen Daten des Bischofs aufweist. Katholisch.de stellt die Wappen vor.