Bemühen um Überwindung des kirchlichen Bereichs wird gewürdigt

Feuilleton-Portal "Feinschwarz" bekommt Herbert-Haag-Preis 2023

Veröffentlicht am 30.09.2022 um 14:16 Uhr – Lesedauer: 

Luzern ‐ Wie kann Theologie auch Menschen außerhalb kirchlicher Kreise erreichen? Für das Bemühen darum werden das Online-Portal Feinschwarz.net sowie die Dresdner Theologin Julia Enxing mit dem Herbert-Haag-Preis geehrt.

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Das theologische Feuilleton-Portal Feinschwarz.net sowie die deutsche Theologin Julia Enxing (39) erhalten den "Herbert-Haag-Preis für Freiheit in der Kirche" 2023. Damit werde das Bemühen der Preisträger gewürdigt, "den innenkirchlichen Bereich zu überwinden und Theologie in säkularen Kontexten zu betreiben", wie die gleichnamige Stiftung am Freitag in Luzern mitteilte. Die Preisverleihung findet am 26. März 2023 in Luzern statt.

Das österreichisch-schweizerisch-deutsche Online-Magazin feinschwarz.net wurde 2015 gegründet und erreicht nach Angaben der Juroren 100.000 Leser pro Monat. Damit gehöre das ehrenamtliche Redaktionsteam von aktuell 13 Personen zu den führenden unabhängigen Medien im kirchlich-theologischen Bereich.

Nach eigenem Bekunden will das Portal "Theologie unters Volk bringen". Es wolle Klartext sprechen und leiste einen wichtigen Beitrag dazu, dass "die kirchliche Öffentlichkeit diskussionsfreudiger und vielfältiger wird". Auch beteilige es sich aus theologisch-religiöser Perspektive auch "konsequent an außerkirchlichen Debatten".

Gegenwarts- und Gesellschaftsbezug gewürdigt

Enxing, Professorin für Systematische Theologie an der Technischen Universität Dresden, betreibt laut Preiskomitee "Theologie mit einem klaren Gegenwarts- und Gesellschaftsbezug". Im Zentrum stünden insbesondere Fragen von ökologischer Gerechtigkeit, Geschlechtergerechtigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalts. Regelmäßig beziehe sie auch Stellung in Radio, Fernsehen, Presse und Internet.

Die Stiftung für Freiheit in der Kirche wurde 1985 vom Schweizer Theologen Herbert Haag (1915-2001) gegründet. Sie steht nach eigenen Angaben im Dienste eines aufgeschlossenen und ökumenisch gesinnten katholischen Glaubens. Zu den bisherigen Preisträgern zählen der Jesuit Klaus Mertes (67), die Theologen Eugen Drewermann (82) und Leonardo Boff (83), der französische Bischof Jacques Gaillot (87) sowie der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm (62). (KNA)