Friedenshoffnung schwinde: Papst verurteilt Gewalt im Heiligen Land
Papst Franziskus hat die Eskalation der Gewalt im Heiligen Land verurteilt. Mit großen Schmerz höre er die Nachrichten aus dem Heiligen Land, so das Kirchenoberhaupt am Sonntag auf dem Petersplatz. Franziskus gedachte der bei einer Militäraktion im Westjordanland getöteten Palästinenser. Weiter empfinde er Schmerz über den Anschlag am Freitagabend in Jerusalem, bei dem sieben Juden und der mutmaßliche palästinensische Attentäter getötet wurden.
Der Täter hatte beim Angriff auf die Synagoge in der israelischen Ostjerusalemer Siedlung Neve Yaakov sieben Menschen erschossen und mehrere weitere teils schwer verletzt. Die Polizei tötete wenig später einen 21-jährigen Palästinenser auf der Flucht. Am Tag zuvor waren bei einem Einsatz der israelischen Armee im Flüchtlingslager Dschenin neun Palästinenser getötet und 20 weitere verletzt worden. Bei einem weiteren Schusswechsel am Samstagmorgen verletzte ein nach Polizeiangaben 13-jähriger Palästinenser zwei Menschen schwer.
Diese Eskalation der Gewalt lasse die wenigen Hoffnungsschimmer für Frieden schwinden, sagte der Papst. Zugleich appellierte er an die beiden Regierungen und die internationale Gemeinschaft, "dass sofort andere Wege gefunden werden, die auf dem Dialog und der wahren Suche nach dem Frieden beruhen".
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Auch die führenden Vertreter der Kirchen im Heiligen Land haben nach den jüngsten Anschlägen gegen Juden in Jerusalem vor einer sinnlosen Spirale der Gewalt gewarnt. "Wir, die Patriarchen und Oberhäupter der Kirchen in Jerusalem, rufen alle Parteien zu einer Praxis der Zurückhaltung und der Selbstkontrolle auf", heißt in einer gemeinsamen Erklärung, die das Lateinische Patriarchat von Jerusalem am Sonntag veröffentlichte. Gewalt führe nur zu weiteren Gräueltaten und immer weiter weg vom ersehnten Frieden.
Seit Beginn des Jahres seien bislang 32 Palästinenser und 7 Israelis getötet worden, halten die Kirchenoberen fest. Die Lage werde weiter eskalieren, wenn Politiker auf beiden Seiten jetzt nicht massiv dagegen einschritten. Dies beinhalte auch den Respekt vor anderen Religionen und ihren heiligen Stätten.
Nach der jüngsten Welle der Gewalt bete man für die Getöteten, Verletzten und ihre Familien, heißt es in der Erklärung. Gott möge den politischen Führern die Weisheit und Vernunft schenken, um eine gerechte und friedliche Lösung für das Heilige Land zu finden. (cbr/KNA)