Bischof vergleicht Segenserklärung mit Putin-Unterstützung
Der Bischof der spanischen Diözese Orihuela-Alicante, Jose Ignacio Munilla, hat die vatikanische Segenserklärung vom Dezember mit der Unterstützung der russischen Orthodoxie für den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine verglichen. Wie das spanische Internetportal "Religion Digital" (Dienstag) berichtete, forderte Munilla den Moskauer Patriarchen Kyrill I. auf, seine Unterstützung des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu beenden. Dabei handele es sich um eine "Abweichung von der christlichen Moral", die mit der gleichen Konsequenz zu verurteilen sei, wie die Segnung homosexueller Paare, so der spanische Bischof.
Hintergrund dieser Äußerung Munillas ist die Verurteilung des Segenspapiers "Fiducia supplicans" durch die russisch-orthodoxe Kirche. Munilla gilt als einer der konservativsten Bischöfe Spaniens und ist als Kritiker von Papst Franziskus bekannt. Auf der Plattform "X" (ehemals Twitter) beklagte er etwa die chaotischen Umstände, die durch die Segenserklärung entstanden seien und forderte Papst Franziskus auf, diese zurückzunehmen. Laut dem Bischof sei hinsichtlich der Frage eines Segens für homosexuelle Paare das Responsum aus dem Jahr 2021 ausreichend gewesen. Darin hatte das Glaubensdikasterium zwar positive Aspekte gewürdigt, allerdings die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare noch abgelehnt.
Im Dezember vergangenen Jahres hatte das Glaubensdikasterium mit Zustimmung von Papst Franziskus die Segnung homosexueller und wiederverheirateter Paare unter bestimmten Umständen erlaubt. Die Segnung dürfe nur spontan und nicht im Rahmen einer Liturgie erfolgen, um eine Verwechslung mit dem Ehesakrament auszuschließen. Weltweit gab es gemischte Reaktionen und Debatten, weshalb das Glaubensdikasterium eine weitere Erklärung in Form einer Pressemitteilung veröffentlichte. Auch Papst Franziskus hat die Segnungen mehrfach verteidigt und bekannt gegeben, selbst eine Segnung vorgenommen zu haben. (mtr)