Ramelow würdigt Einsatz der Kirchen gegen Rechtsextremismus
Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat den Einsatz der Kirchen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus gewürdigt. "Für viele engagierte Menschen, auch nichtgläubige, bedeuten die klaren Ansagen der Kirchen eine Ermutigung und Orientierung. Ich jedenfalls fühle mich in meinem politischen Amt und in meinem Engagement bestärkt", schreibt Ramelow in einem am Montag veröffentlichten Beitrag für die "Herder Korrespondenz" (Juni-Ausgabe). Die Kirchen verbänden die Absage an rechtsextreme Politik und Einstellungen zugleich mit einem Gesprächsangebot, das berechtigte Sorgen und Verunsicherung aufgreifen wolle. "Dieses Gespräch gilt es zu führen", so der Ministerpräsident.
Mit Blick auf den in dieser Woche in Erfurt stattfindenden 103. Deutschen Katholikentag erklärte Ramelow: "'Zukunft hat der Mensch des Friedens' lautet das Motto des Katholikentages in Erfurt. Man mag dabei vor allem an die Ukraine und den Nahen Osten denken. Das Motto sollte uns aber auch auf unser Land und unsere Gesellschaft schauen lassen – im Sinne von Orientierung und Verheißung." Der Katholikentag in der thüringischen Landeshauptstadt beginnt am Mittwoch und endet am Sonntag.
Ramelow betonte in seinem Text, dass die Kirchen in Thüringen mit Blick auf den Rechtsextremismus den Ernst der Situation erkannt und sich klar positioniert hätten. "Beim jährlichen Gespräch der Landesregierung mit den katholischen und evangelischen Bischöfen Ende Februar nahm der Austausch zur politischen Situation großen Raum ein. Den Kirchen ist sehr daran gelegen, ein gesellschaftliches Klima zu befördern, das von Demokratie, Toleranz, Weltoffenheit und Menschenrechtsorientierung geprägt ist“, so der Politiker. Eine besondere Resonanz habe auch das im Januar veröffentlichte "Gemeinsame Wort" der katholischen Bischöfe Ostdeutschlands mit dem Titel "Eintreten für die Demokratie" erzeugt, in dem die Oberhirten für eine Teilnahme an den bevorstehenden Wahlen in Ostdeutschland und die Wahl demokratischer Parteien plädiert hatten. (stz)