Anderes Eucharistieverständnis soll Problem sein

Priestervereinigung von Eucharistie-Kongress ausgeladen

Veröffentlicht am 09.07.2024 um 11:41 Uhr – Lesedauer: 

New York ‐ Erst wurde ihnen die Teilnahme zugesagt, dann wieder abgesagt. Die Geistlichen einer Priestervereinigung sollten am Nationalen Eucharistischen Kongress in den USA teilnehmen – doch dazu kommt es nicht. Nun meldet sich die Vereinigung selbst zu Wort.

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Die Teilnahme am kommenden Nationalen Eucharistischen Kongress in den Vereinigten Staaten ist einer Vereinigung katholischer Priester entzogen worden. Wie das Internetportal "Crux" am Dienstag berichtete, sieht die Vereinigung das Problem in ihrem "erweiterten Eucharistieverständnis" das von der Kernbotschaft der Veranstaltung abweicht. Die Organisatoren dagegen betonen laut Bericht, ihnen sei schlicht der Platz ausgegangen. Vor einem Jahr hatte die Priestervereinigung "Association of United States Catholic Priests" (AUSCP) erstmals um eine Teilnahme am Kongress gebeten. Im Mai dieses Jahres kam die Zusage, einen Monat später die Absage.   

Der diesjährige Eucharistie-Kongress wird von der US-Bischofskonferenz organisiert und findet in Indianapolis im US-Bundesstaat Indiana statt. Das Ziel des Kongresses ist es, das Verständnis der Eucharistie unter den Katholiken zu erneuern und zu vertiefen. Auf dem Programm stehen nach Angaben der US-Bischöfe verschiedene Veranstaltungen sowie Gottesdienste und Prozessionen. Die Priester-Vereinigung selbst hat jedoch ein anderes Verständnis der Eucharistie. "Wir verunglimpfen nicht die Anbetung und Verehrung, aber enge Theologien und Frömmigkeitsformen schränken unser Verständnis der Eucharistie nicht ein", sagte der Vorsitzende der Vereinigung, Steve Newton. Man sehe die Eucharistie als verwandelnde Begegnung mit Christus, die dazu anrege, selbst "hinauszugehen, sie zu leben und andere dazu einzuladen". 

Mehr als Monstranzen und Prozessionen

Auch Themen wie soziale Gerechtigkeit und Synodalität, vor allem in der Art und Weise, wie Gottesdienst gefeiert wird und wer daran teilnimmt, seien ihnen wichtig. "Ich vermute, dass sie das als Bedrohung oder Untergrabung ihrer Kernbotschaft empfinden", erklärt Newton die Ablehnung. "Die US-Bischofskonferenz hat sich unsere Internetseite angesehen und letztlich gesehen, wer wir sind und dass unser Verständnis von Eucharistie über Monstranzen und Prozessionen hinausgeht", so der Vorsitzende. Die Vereinigung AUSCP hat laut ihrer Website etwa 500 Mitglieder. Zu den Grundwerten gehören das Evangelium im Lichte des Zweiten Vatikanischen Konzils, die Förderung der Menschenwürde und ein synodales Verhältnis zu Bischöfen und Laien.  

Das Eucharistie-Großevent soll Medienberichten zufolge rund 14 Millionen Dollar kosten. Als Sondergesandter von Papst Franziskus soll der Kurienkardinal Luis Tagle am Kongress teilnehmen und die Abschlussmesse am 21. Juli zelebrieren. (mtr)