Gläubige müssten in synodale Prozesse eingebunden werden

Vorsitzender der US-Bischöfe: Beteiligung von Laien entscheidend

Veröffentlicht am 31.10.2024 um 11:36 Uhr – Lesedauer: 

New York ‐ Weniger als ein Prozent der Katholiken in den USA waren an verschiedenen Phasen des synodalen Prozesses beteiligt. Zu wenig, meint der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Timothy Broglio, und fordert eine stärkere Beteiligung von Laien.

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Für den Vorsitzenden der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Timothy Broglio, ist die Beteiligung der Laien an der Umsetzungsphase der Weltsynode von entscheidender Bedeutung. "Es war auffallend, dass weniger als ein Prozent der Katholiken in den Vereinigten Staaten an den verschiedenen Phasen des Synodenprozesses teilgenommen haben", sagte Broglio dem katholischen Nachrichtenportal "Crux" am Donnerstag. Er betonte, dass die Kirche "sehr hart daran arbeiten" müsse, um die Menschen in den synodalen Prozess einzubinden. Dazu gehöre auch, Wege zu finden, sie an Entscheidungsprozessen zu beteiligen.

In den USA hatten sich an der ersten Phase des weltweiten synodalen Prozesses rund 700.000 von geschätzten 66,8 Millionen Katholiken beteiligt – etwa ein Prozent. Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz sieht daher die Notwendigkeit, mehr Diözesansynoden abzuhalten, um eine größere Beteiligung zu fördern. "Es gab das Gefühl, dass solche Versammlungen eine gewisse Regelmäßigkeit haben sollten", so der Erzbischof. "Das könnte ein Weg sein, die Menschen einzuladen, sich direkter am Leben der Kirche zu beteiligen, vor allem an den Entscheidungsprozessen."

Auch innerhalb der US-Bischofskonferenz sieht Broglio Raum für Veränderungen im Sinne der Synodalität. Er verwies auf die positiven Erfahrungen mit kleineren Gruppensitzungen, die zunehmend den formellen Sitzungen vorgezogen werden sollten. Während seines Aufenthaltes in Rom habe er unter anderem einige Dikasterienleiter getroffen, die ihn "sehr herzlich" empfangen hätten. Generell seien die Beziehungen zwischen den USA und dem Vatikan "sehr gut". "Die Kirche in den Vereinigten Staaten hat immer versucht, dem Heiligen Stuhl treu zu sein, und ich glaube nicht, dass sich das geändert hat. Ich denke, der Dialog ist sogar noch herzlicher geworden", so Broglio. (mtr)