US-Bischöfe begrüßen Bidens Begnadigung von Todeskandidaten
Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Timothy Broglio, hat die Entscheidung des amtierenden US-Präsidenten Joe Biden begrüßt, 37 Todeskandidaten in Bundesgefängnissen zu lebenslanger Haft zu begnadigen. Biden habe damit der Bitte von Papst Franziskus entsprochen, der sich im Vorfeld des Heiligen Jahres für die weltweite Abschaffung der Todesstrafe ausgesprochen hatte, sagte Broglio in einem Interview mit "Vatican News" (Dienstag).
Für den Oberhirten zeugt die Geste des noch amtierenden US-Präsidenten von "Respekt vor dem menschlichen Leben" und sei deshalb eine "angemessene Art", seine Präsidentschaft zu beenden. Broglio, der auch Militärbischof der USA ist, machte deutlich, dass das Leben weiterhin bis zum natürlichen Tod verteidigt werden müsse. Es gehe nicht darum, kriminelle Aktivitäten zu unterstützen, sondern etwas zu beenden, was "oft barbarisch" sei.
Erklärter Gegner der Todesstrafe
Derzeit kann ein US-Präsident ein Todesurteil auf der Ebene einzelner Bundesstaaten nicht aufheben. In 27 der 50 Bundesstaaten kann die Todesstrafe noch verhängt werden. Papst Franziskus hatte bereits am Hochfest Mariä Empfängnis zum Gebet für die zum Tode verurteilten Gefangenen in den USA aufgerufen.
Im Vorfeld des Heiligen Jahres rief der Pontifex zudem zur weltweiten Abschaffung der Todesstrafe auf. Biden selbst ist erklärter Gegner der Todesstrafe und praktizierender Katholik. Seine Entscheidung, die 37 Todeskandidaten zu begnadigen, begründete er mit seinem Gewissen und früheren Erfahrungen als Pflichtverteidiger. Im Januar soll der Demokrat zu einem Abschiedsbesuch bei Papst Franziskus nach Rom reisen. (mtr)