Erste Reihe Mitte oder Seitenschiff

Zehn Dinge, an denen Sie einen guten Katholiken erkennen

Veröffentlicht am 08.02.2016 um 00:01 Uhr – Von Björn Odendahl – Lesedauer: 
Humor

Bonn ‐ Kennen Sie das? Sie gehen in den Gottesdienst und kommen sich später klein vor, weil der Vorzeige-Katholik alles besser macht als Sie. Katholisch.de zeigt - mit einem karnevalistischen Augenzwinkern -, wie man den Vorzeige-Katholiken erkennt.

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10.

Während Sie selbst am Sonntagmorgen nur schnell in die Jeans springen, um verschlafen und heimlich zum Ruf vor dem Evangelium in die hinterste Kirchenbank zu schlüpfen, steht der gute Katholik bereits seit langem auf seinem Stammplatz - entweder erste Reihe Mitte oder Seitenschiff, aber immer gut sichtbar. Ihr Zuspätkommen quittiert er mit einem halb süffisanten, halb mitleidigen Lächeln - inklusive gut sichtbarem Kopfschütteln.

9.

Auch über Ihr Outfit kann er nur lachen. Denn seiner Ansicht nach sind Jeans und Pullover keine Kleidungsstücke, in denen man Gott gegenübertritt. Die Lederschuhe müssen blitzeblank geputzt und auch der Rest der Kleidung so fein sein, als feiere der Sohnemann heute die Erstkommunion. Oder er selbst.

8.

Verflixt, wieder kein Gotteslob mehr abbekommen. Also beim nächsten Mal früher aufstehen oder es ihrem gut ausgerüsteten Bruder im Glauben gleichtun. Denn dem kann das zum Glück nicht passieren. Er hat sein eigenes Gotteslob, mit Goldschnitt und - im Idealfall - einem Autogramm des Papstes, das von der letzten Pilgerreise nach Rom stammt.

Ein Pfarrer bei einem Gottesdienst.
Bild: ©KNA

Kinder am Altar? Für den guten Katholiken nur schwer zu ertragen.

7.

"Lasset die Kinder zu mir kommen", hat mal "irgendwer" gesagt. Jesus, um genau zu sein. Aber doch bitte nicht an einem Sonntagmorgen in den Gottesdienst. Denn Kinder sind immer so laut und laufen überall herum. Und überhaupt war die Erziehung früher eine andere, weiß der gute Katholik. Da hat man nämlich noch auf ein lautes Räuspern reagiert.

6.

Kommunionhelfer sind ja eine feine Sache. Das verkürzt die Wartezeit. Aber irgendwie geht der gute Katholik doch lieber zum Priester. Der hat einfach mehr Autorität.

5.

Das mit der Kommunion ist sowieso ein leidiges Thema für ihn. Bei der Handkommunion kann so viel schief gehen. Vielleicht landet die Hostie am Ende sogar bei "Ebay". Mit der Mundkommunion wäre das nicht passiert - und wenn doch, dann hätte der Käufer zumindest eine ziemlich aufgeweichte Überraschung erlebt.

4.

Eine weitere Faustregel: Der gute Katholik kniet länger als Sie selbst. Und zwar immer und überall. Schließlich will er auch, dass es jeder sieht. Wozu sonst die ganze Quälerei?

Bild: ©KNA

Damit nichts daneben geht: Der gute Katholik vertraut auf die Mundkommunion.

3.

Sie freuen sich, dass Sie das Vaterunser so gut hinbekommen, aber bei anderen Gebeten und Liedern sind Sie unsicher? Kein Problem: Achten Sie auf den guten Katholiken. Sie erkennen ihn daran, dass er laut und voller Selbstbewusstsein aus dem vor sich hin nuschelnden Gemeinderest heraussticht.

2.

Es gilt die Sonntagspflicht. Falls Sie es aus irgendeinem Grund einmal nicht in den Gottesdienst ihrer Gemeinde schaffen (Krankheit, Urlaub, ...), notieren Sie sich diesen Grund besser. Auf dem nächsten Gemeindefest könnte der gute Katholik Sie nämlich fragen, warum Sie am 18. November des Vorjahres nicht in der Messe waren. Und da wollen Sie ja nicht dumm dastehen.

1.

Sein absolutes Lieblingsbuch ist der Katechismus der Katholischen Kirche.

Von Björn Odendahl