Katholisch.de dokumentiert die wichtigsten Stationen der Amtszeit von Papst Franziskus

Das Franziskus-Pontifikat

Veröffentlicht am 09.03.2016 um 00:01 Uhr – Lesedauer: 
Das Franziskus-Pontifikat
Bild: © KNA
Papst Franziskus

Bonn ‐ Am 13. März 2013 wurde Jorge Mario Bergoglio zum neuen Papst gewählt; er gab sich den Namen Franziskus. Katholisch.de dokumentiert die wichtigsten Stationen des Franziskus-Pontifikats.

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2013

13. März: Im fünften Wahlgang des Konklaves wird der argentinische Kardinal Jorge Mario Bergoglio zum Papst gewählt. Als erster Papst der Geschichte wählt er den Namen Franziskus. Er ist zudem der erste Jesuit und der erste Lateinamerikaner auf dem Stuhl Petri.

19. März: Franziskus wird auf dem Petersplatz in das Papstamt eingeführt. In seiner Predigt spricht er über die "Zärtlichkeit" als Seelenstärke, ein Wort, das er - wie die "Barmherzigkeit" - immer wieder betont.

23. März: In der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo kommt es zur historischen Begegnung von Franziskus mit dem emeritierten Papst Benedikt XVI.

28. März: An seinem ersten Gründonnerstag als Papst wäscht Franziskus jungen Gefangenen die Füße, darunter auch einer muslimischen Frau.

13. April: Franziskus setzt eine Kommission von Kardinälen zur Ausarbeitung einer Kurienreform ein. Zu den zunächst acht Mitgliedern der Kommission gehört auch der Münchner Kardinal Reinhard Marx.

5. Juli: Mit seiner ersten Enzyklika "Lumen fidei" veröffentlicht Franziskus ein Lehrschreiben, das auf der Vorarbeit seines Vorgängers Benedikt XVI. beruht. Es ist ein "Lehrschreiben der vier Hände", wie Franziskus selbst sagt. Er habe einen "sehr starken Text" seines Vorgängers Benedikt XVI. aufgegriffen und fortgeschrieben.

8. Juli: Franziskus reist zu Flüchtlingen auf der italienischen Insel Lampedusa. Dort weist er auf das Flüchtlingselend in Afrika und auf dem Mittelmeer hin. Die Geste wird weltweit beachtet.

22. bis 29. Juli: Die erste Auslandsreise als Papst führt Franziskus zum Weltjugendtag nach Rio de Janeiro. Auf dem Rückflug aus Brasilien überrascht das Kirchenoberhaupt mit dem Werben für einen offeneren Umgang der Kirche mit Homosexuellen.

31. August: Franziskus ernennt den Vatikandiplomaten Erzbischof Piero Parolin zu seinem neuen Staatssekretär und damit zur Nummer zwei der vatikanischen Hierarchie. Parolin löst den glücklosen Kardinal Tarcisio Bertone ab.

30. September: Franziskus kündigt den 27. April 2014 als das Datum für die Heiligsprechung seiner Vorgänger Johannes XXIII. (1958-1963) und Johannes Paul II. (1978-2005) an.

4. Oktober: Franziskus besucht Assisi, den Geburtsort seines Namensgebers Franz von Assisi.

26. November: Mit dem Apostolischen Schreiben "Evangelii gaudium" legt Franziskus eine Art Regierungs- und Reformprogramm vor. Darin verurteilt Franziskus die "Diktatur einer Wirtschaft ohne Gesicht" und Verteilungsungerechtigkeit als "Wurzel der sozialen Übel".

5. Dezember: Franziskus will mit einer neuen Kommission seinen Kampf gegen Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche ausweiten. Das Gremium soll neue Fälle verhindern sowie Kinder und Opfer schützen.

11. Dezember: Das "Time Magazine" aus den USA kürt Papst Franziskus zur "Person des Jahres".

25. Dezember: In seiner ersten Weihnachtsbotschaft als Papst ruft Franziskus zu Frieden in Syrien und Afrika auf. Er prangert das Leiden von Millionen an, die unter Gewalt, Vertreibung, und Ausbeutung leiden.

2014

22. Januar: Franziskus fordert von den Teilnehmern des Weltwirtschaftsforums in Davos einen stärkeren Kampf gegen die Armut und erinnert sie an ihre "klare Verantwortung" gegenüber den Schwächsten.

22. Februar: Zum ersten Mal seit seiner Wahl zum Papst erhebt Franziskus 19 Kirchenmänner in den Kardinalsstand, darunter auch den deutschen Kurienerzbischof Gerhard Ludwig Müller.

27. April: In Anwesenheit von Benedikt XVI. spricht Franziskus seine beiden Vorgänger Johannes XXIII. und Johannes Paul II. heilig.

24. bis 26. Mai: Franziskus besucht das Heilige Land. Mit dem orthodoxen Ehrenoberhaupt Bartholomaios I. gelingt ihm ein neuer Schulterschluss.  Für Überraschung sorgt ein außerplanmäßiger Halt an der israelischen Sperrmauer in Bethlehem.

6. Juni: Franziskus betet in den vatikanischen Gärten gemeinsam mit Israels Präsident Schimon Peres und dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas für den Frieden.

21. Juni: Bei seinem Besuch in Kalabrien erklärt Franziskus die Mitglieder der Mafia für exkommuniziert.

7. Juli: Zum ersten Mal in seiner Amtszeit trifft sich Franziskus öffentlich mit Opfern sexuellen Missbrauchs.

6. August: Franziskus empfängt 50.000 Messdiener aus Deutschland bei ihrer Wallfahrt in Rom und hält erstmals eine kurze Predigt auf Deutsch.

13. bis 19. August: Franziskus besucht anlässlich des VI. Asiatischen Jugendtags Südkorea. Dort spricht er 124 koreanische Märtyrer selig und ruft zur Versöhnung zwischen Nord- und Südkorea auf.

19. August: Auf der Pressekonferenz auf dem Rückflug von Seoul nach Rom erklärt Franziskus, dass er wie Benedikt XVI. zurücktreten werde, wenn seine Kräfte nachlassen sollten.

21. September: Als erstes europäisches Land außerhalb Italiens besucht Franziskus Albanien und verurteilt dort jegliche Gewalt im Namen der Religion.

5. bis 19. Oktober: In einer ersten außerordentlichen Weltbischofssynode berät der Papst mit Bischöfen aus aller Welt über Themen rund um Ehe und Familie.

25. November: Papst Franziskus besucht das Europaparlament und den Europarat in Straßburg. Europa muss nach den Worten des Pontifex die christlichen Wurzeln seiner Identität wiederentdecken.

28. bis 30. November: Während des dreitägigen Besuchs in der Türkei feiert Franziskus mit dem Patriarchen von Konstantinopel das ökumenische Andreasfest und betet in der Blauen Moschee.

17. Dezember: Kuba und die USA kündigen nach mehr als einem halben Jahrhundert politischer Eiszeit die Aufnahme diplomatischer Beziehungen an. Angestoßen und vermittelt wurde die Wiederannäherung durch Franziskus und die vatikanische Diplomatie.

23. Dezember: Papst Franziskus findet bei seiner Weihnachtsansprache vor Mitarbeitern deutliche Worte und warnt vor "15 Krankheiten der Kurie".

Drei Männer pflanzen einen Baum
Bild: ©KNA

Israels Staatschef Schimon Peres; Palästinenserpräsident Mahmut Abbas, Papst Franziskus und der ökumenische Patriarch Bartholomaios I. pflanzen einen Olivenbaum im Garten des Vatikan.

2015

12. bis 19. Januar: Pastoralreise des Papstes nach Sri Lanka und auf die Philippinen.

14. Februar: Franziskus kreiert zum zweiten Mal neue Kardinäle, darunter auch den deutschen Karl Josef Rauber. Mit den 20 Neuen wird der Schwerpunkt des Kardinalskollegium stärker auf die Weltkirche gelegt.

21. Februar: Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht mit dem Papst bei einer Privataudienz über Themen der deutschen G7-Präsidentschaft.

13. März: Papst Franziskus kündigt am zweiten Jahrestag seiner Wahl ein außerordentliches Heiliges Jahr an. Das sogenannte "Jubiläum der Barmherzigkeit" soll vom 8. Dezember 2015 bis zum 20. November 2016 dauern.

18. Juni: Die Umweltenzyklika "Laudato si" wird veröffentlicht. In dem weltweit beachteten Schreiben entwickelt der Papst auf 222 Seiten eine ganzheitliche Ökologie, die sich nicht nur auf Natur- und Klimaschutz beschränkt, sondern auch das "große Ganze" im Blick hat. Die Enzyklika stößt international auf ein positives Echo.

6. Juni: Bei einer Tagesreise nach Sarajevo betet der Papst als "Pilger für den Frieden" um Frieden zwischen den Religionen.

5. bis 13. Juli: Franziskus besucht Bolivien, Ecuador und Paraguay und bittet dabei um Entschuldigung für Vergehen der katholischen Kirche an der indigenen Bevölkerung Südamerikas.

19. bis 28. September: Bei seiner Reise nach Kuba und in die USA vertieft der Papst seine Versöhnungsbotschaft an die einstigen Feindstaaten. Zum UN-Nachhaltigkeitsgipfel in New York fordert er vor der UN-Vollversammlung eine gerechtere Machtverteilung in der internationalen Gemeinschaft.

4. bis 25. Oktober: Bei der ordentlichen Synode zu Ehe und Familie berät sich Franziskus drei Wochen lang mit Bischöfen aus aller Welt. Dabei geht es unter anderem um strittige Themen wie den Umgang mit homosexuellen Paaren und mit wiederverheirateten Geschiedenen.

25. bis 30. November: Der Papst besucht Kenia, Uganda und die Zentralafrikanische Republik. Am Sitz des Umweltprogramms der Vereinten Nationen in Nairobi vertieft er die Botschaften seiner Umweltenzyklika.

8. Dezember: Mit der Öffnung der Heiligen Pforte des Petersdoms leitet Papst Franziskus am 8. Dezember im Vatikan das Heilige Jahr ein. Kurz vor Abschluss einer Festmesse auf dem Petersplatz begibt sich das Kirchenoberhaupt in die Vorhalle des Petersdoms und stößt die beiden Flügel der normalerweise zugemauerten Heiligen Pforte auf. Anwesend bei der Zeremonie ist auch der emeritierte Papst Benedikt XVI.

Bild: ©dpa/Picture Alliance

Papst Franziskus öffnet zum Beginn des Heiligen Jahres am 8. Dezember 2015 die Heilige Pforte im Petersdom.

2016

17. Januar: Besuch in der Synagoge von Rom

12. Februar: In einer historischen Begegnung trifft Franziskus auf Kuba den russisch-orthodoxen Moskauer Patriarchen Kyrill I. - das erste Treffen überhaupt zwischen Oberhäuptern dieser beiden Kirchen. Beide sprechen sich für eine Wiederherstellung der Einheit und Zusammenarbeit angesichts globaler Herausforderungen aus.

12. bis 18. Februar: Beim anschließenden Besuch in Mexiko spricht der Papst zu Armut, Drogenhandel, Migration und dem Unrecht gegenüber der indigenen Bevölkerung.

8. April: Mit seinem Nachsynodalen Schreiben "Amoris laetitia" schließt der Papst die Weltbischofssynode über Ehe und Familie ab, die im Oktober 2015 im Vatikan tagte.

16. April: Auf der griechischen Insel Lesbos besucht Franziskus Flüchtlinge. Auf dem Rückflug nimmt er zwölf syrische Flüctlinge mit nach Rom.

24. bis 26. Juni: Apostolische Reise nach Armenien (stz/dpa/KNA)