Vier Bischöfe wollen über Teilnahme an Synodalem Ausschuss sprechen
Die vier deutschen Diözesanbischöfe, die bislang nicht an den Treffen des Synodalen Ausschusses teilnehmen, wollen nach dem Ende der Weltsynode über die Ergebnisse und eine Teilnahme am Gremium beraten. Das ist das Ergebnis einer katholisch.de-Umfrage unter den vier Bischöfen Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln).
"Kardinal Woelki hat die Weltsynode aufmerksam verfolgt. Wie angekündigt gilt es jetzt, die Ergebnisse zu studieren und zu bewerten", teilte die Pressestelle des Erzbistums Köln am Donnerstag mit. Bei der Bewertung bleibe maßgeblich, "wie es im Einklang mit der Weltkirche zu Umsetzungsschritten hin zu einer synodaleren Kirche kommen kann". Auf dieser Grundlage werde der Kölner Erzbischof mit den Bischöfen von Eichstätt, Passau und Regensburg "das Gespräch suchen und sich abstimmen".
Die Sprecherin von Bischof Oster erklärte ebenfalls, dass sich die Bischöfe beraten wollen. "Sollte sich an ihrer Position etwas verändern, werden wir es natürlich mitteilen." Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke wolle sich "zunächst mit Bischof Oster über dessen Erfahrungen aus der Weltsynode austauschen", teilte ein Sprecher des Bistums mit. Insofern wolle Bischof Hanke sich derzeit nicht zu einer Teilnahme am Synodalen Ausschuss äußern. Der Pressesprecher des Bistums Regensburg erklärte, es sei derzeit noch zu früh, um die Auswirkungen der Weltsynode abzuschätzen: "Bischof Voderholzer möchte sich in dieser Angelegenheit noch nicht äußern."
Weltsynoden-Schlussdokument: Lichtblicke – aber Revolution bleibt aus
Seit 2021 beraten die Gläubigen beim von Papst Franziskus initiierten weltweiten synodalen Prozess. Jetzt liegt das Abschlussdokument vor – und damit auch ein letzter Meilenstein auf diesem synodalen Weg. Es enthält einige der vieldiskutierten Reformthemen – der große Wurf bleibt aber aus.
Der Synodale Ausschuss soll als Fortsetzung des Synodalen Wegs der Kirche in Deutschland unter anderem die Initiativen des Reformprozesses weiterentwickeln, die Umsetzung der Beschlüsse evaluieren und bis 2026 einen Synodalen Rat als bundesweites synodales Gremium einrichten, in dem Bischöfe und Laien gemeinsam über innerkirchliche Fragen beraten und entscheiden. Dem Synodalen Ausschuss gehören satzungsgemäß die 27 Diözesanbischöfe, 27 vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und weitere 20 von der Synodalversammlung gewählte Mitglieder an. Das Gremium tagte zuletzt im Juni in Mainz.
Umsetzung synodalerer Kirche in Einklang mit der Weltkirche
Die vier Bischöfe Hanke, Oster, Voderholzer und Woelki haben ihre Teilnahme am Synodalen Ausschuss abgesagt. In einer Erklärung betonten sie im April, den Weg zu einer synodaleren Kirche weiterhin im Einklang mit der Weltkirche gehen zu wollen. In den römischen Einsprüchen zum Synodalen Weg sei immer wieder deutlich geworden, dass ein Synodaler Rat, wie er im Beschluss des Synodalen Weges vorgesehen sei, nicht mit der sakramentalen Verfassung der Kirche vereinbar sei. Da der Synodale Ausschuss einen solchen Synodalen Rat aber einrichten solle, wolle man daher weiterhin nicht daran teilnehmen. "Die genannten Bischöfe werden zunächst das Ende der Weltbischofssynode und deren Ergebnis abwarten, um danach zu entscheiden, wie es im Einklang mit der Weltkirche zu Umsetzungsschritten hin zu einer synodaleren Kirche kommen kann", hieß es in der Erklärung.
Am Samstag wurde das Abschlussdokument der Weltsynode in Rom veröffentlicht. Papst Franziskus verkündete zum Abschluss der vierwöchigen Sitzung, auf ein nachsynodales Schreiben verzichten und die Beschlüsse direkt in Kraft setzen zu wollen. Das Schreiben spricht sich unter anderem für synodale Versammlungen von Bischöfen und Gläubigen auf allen kirchlichen Ebenen aus. Die Letztentscheidung soll dabei aber weiterhin Bischöfen obliegen. Das Dokument spricht sich zudem für größere Spielräume bei dezentralen Entscheidungen aus. (cbr)