Ortsbischof soll Teilnehmer in Kathedrale empfangen

Doch kein Verbot der Alten Messe bei Traditionalisten-Wallfahrt

Veröffentlicht am 10.03.2025 um 11:27 Uhr – Lesedauer: 

Chartres ‐ Im vergangenen Sommer intervenierte der Vatikan bei einer Chartres-ähnlichen Wallfahrt in Spanien wegen der Alten Messe. Gerüchten zufolge war ein ähnliches Verbot auch für Chartres selbst im Gespräch. Doch die Organisatoren berichten etwas anderes.

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Nach Gerüchten über ein mögliches Verbot der Alten Messe bei der traditionellen Wallfahrt nach Chartres kann diese nun doch wie geplant stattfinden. "Trotz der Gerüchte über ein mögliches Verbot der Abschlussmesse in der Kathedrale hat Mons. Cristory, Bischof von Chartres, bestätigt, dass er dort sein wird, um Sie zu empfangen", heißt es in einer Pressemitteilung der Organisatoren vom Wochenende. Der Abschlussgottesdienst wird wie gewohnt in der Kathedrale gefeiert.  

Bereits im vergangenen Mai hatten rund 18.000 Menschen an der Traditionalisten-Wallfahrt teilgenommen. Damals zelebrierte der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller die Abschlussmesse. Wer in diesem Jahr der Zelebrant sein wird, ist noch offen. Im Dezember waren Gerüchte aufgekommen, der Vatikan denke über ein mögliches Verbot der Abschlussmesse im vorkonziliaren Ritus nach. Befürchtet wurde, dass sich die Organisatoren nicht an die Normen für die Feier der Alten Messe halten würden. Auch hätten sie keine Genehmigung aus Rom erhalten.  

Vatikan intervenierte bereits in Spanien 

Nach Bekanntwerden der Gerüchte reagierten die Organisatoren damals mit Unverständnis. Ein solches Verbot des Vatikans könne man den Teilnehmern schwer erklären, hieß es. Der örtliche Bischof von Chartres, Philippe Christory, kritisierte daraufhin eine solche Haltung. Ebenfalls hoffte er auf eine Entscheidung aus Rom: "Wenn jemand entscheiden muss, dann der Papst". 

Papst Franziskus hatte 2021 mit dem Motu Proprio "Traditionis custodes" die von seinem Vorgänger Benedikt XVI. vorgenommene Liberalisierung der Feier der traditionellen lateinischen Messe rückgängig gemacht. Damit stellte das Kirchenoberhaupt neue und vor allem strengere Bedingungen, die in der Folge vom zuständigen Liturgiedikasterium unter Kardinal Arthur Roche noch verschärft wurden. Bereits im vergangenen Sommer hatte der Vatikan bei der spanischen Traditionalisten-Wallfahrt in der Erzdiözese Oviedo, ähnlich der im französischen Chartres, interveniert und die Abschlussmesse im vorkonziliaren Ritus untersagt. (mtr)