Kurienkardinal zur "Alten Messe": Warten auf den Papst
Die Zukunft der sogenannten "Alten Messe" ist nach wie vor offen. Kurienkardinal Mauro Gambetti erklärte am Montag gegenüber dem Portal "Catholic Herald", es sei derzeit besser, keine Prognosen abzugeben. "Mir wurde gesagt, dass wir die Entscheidung des Heiligen Vaters abwarten werden", so der Kardinal.
Der Franziskaner Gambetti wurde von Papst Franziskus am 20. Februar 2021 zum Generalvikar für die Vatikanstadt, zum Erzpriester des Petersdoms und zum Präsidenten der Dombauhütte von Sankt Peter ernannt. Gerüchten zufolge soll Gambetti während seiner Zeit als Leiter der Basilika San Francesco in Assisi die Feier der traditionellen lateinischen Liturgie erlaubt haben. Die dortigen Franziskaner-Minoriten wiesen diese Gerüchte gegenüber katholisch.de zurück.
Kardinäle sehen keine Gefahren
Mit dem 2007 in Kraft gesetzten Motu proprio "Summorum Pontificum" hatte Papst Benedikt XVI. (2005–2013) die Feier der Liturgie nach den Messbüchern von 1962 zunächst deutlich erleichtert. Diese Liberalisierung wurde 2021 durch das Motu proprio "Traditionis custodes" von Papst Franziskus (2013–2025) weitgehend wieder aufgehoben. Wie sich Papst Leo XIV. in dieser Frage positionieren wird, ist bislang offen.
In den vergangenen Wochen hat die Diskussion um die vorkonziliare Liturgie erneut an Fahrt aufgenommen. Kardinal Angelo Bagnasco, der frühere Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, betonte, er sehe keine Risiken in der Feier der "Alten Messe". Der italienische Theologe Andrea Grillo widersprach scharf: Die Unterscheidung zweier Formen sei ein "Trick", um die Liturgiereform und das Konzil zu untergraben. Unterdessen erhielt der US-amerikanische Kardinal Raymond Leo Burke von Papst Leo XIV. die Erlaubnis, die vorkonziliare Liturgie im Petersdom zu zelebrieren. Die Feier ist Teil einer Wallfahrt der Anhänger der "Alten Messe", die vom 24. bis 26. Oktober von der Vereinigung "Coetus Internationalis Summorum Pontificum" organisiert wird. Burke hatte seine Bitte zuvor in einer Audienz direkt beim Papst vorgetragen. (mtr)
16.9., 14:25 Uhr: Dementi der Franziskaner-Minoriten im zweiten Absatz ergänzt.
