Diese Heiligen bringen Sie sicher durch die Halloween-Nacht
An diesem Freitagabend sind in den Straßen wieder einige gruselige Gestalten unterwegs. Zum Glück gibt es Patrone, bei denen Sie um Fürsprache bitten können. Egal, ob Sie durch die dunklen Straßen ziehen, sich mit Ihren Kindern verkleiden oder gemütlich zu Hause bleiben – wenn Sie Halloween feiern, helfen Ihnen diese Patrone sicher weiter. Und auch für Gegner des Festes haben wir jemanden dabei.
Hilfe bei Süßwarenmangel: Ambrosius
Oh Schreck! Kinder drohen heute Abend mit Streichen, wenn sie keine Süßigkeiten bekommen. Der Heilige Ambrosius ist Patron der Imker und Lebkuchenbäcker. Wenn Sie also spontan noch etwas backen wollen, wenden Sie sich vertrauensvoll an ihn. Der Legende zufolge wurde er als Baby von Bienen mit Honig gefüttert, wodurch er eine Stimme bekommen haben soll, die viele Menschen faszinierte. Seine Beliebtheit machte ihn zum Bischof von Mailand, er setzte sich in dieser Zeit für den Glauben und arme Menschen ein.
Mit Ambrosius kann beim Backen von Honigkuchen eigentlich nichts schiefgehen!
Erschrecker haben keine Chance: Herveus
Herveus (ca. 521-566) kann bei umherschleichenden Gestalten gleich im mehrerer Hinsicht helfen. Er ist Patron gegen Ängste, aber auch gegen Dämonen und Froschplagen. Also, falls Sie irgendetwas davon heute Nacht (zumindest in verkleideter Form) ereilt, wissen Sie Bescheid. Und noch viele weitere Eigenschaften und Legenden machen ihn zu einem prädestinierten Patron für Halloween: Er ist Exorzist und sein Attribut ist ein Wolf, denn der Sohn von einem Barden lebte der Legende nach als Einsiedler mit dem gezähmten Tier. Früher einmal hatte dieser Wolf Herveus‘ Weidetiere gefressen, wurde nach einer Ansage von Herveus jedoch zu dessen treuen Begleiter.
Wenn der Wolf ein Werwolf ist: Eligius
Sollten Sie einem nicht ganz so zahmen Wolf wie dem von Herveus begegnen, ist Silber sicher ein gutes Abwehrmittel (vielleicht hilft es ja auch gegen kostümierte Werwölfe). Eligius (ca. 588-660) ist Patron der Silber- und Goldschmiede. Letzteres war auch der Ausbildungsberuf von Eligius, der sogar zum Münzmeister am königlichen Hof wurde. Er hat außerdem Reliquienschreine für Heiligengräber hergestellt und er soll wundersam Gold vermehrt und mit dem Erlös Armen geholfen haben.
Eligius (hier bei Maria und Jesus) kennt sich aus mit Metallen!
Gegen schlechte Verkleidungen: Hildegund von Schönau
Hildegund (ca. 1170-1188) ist genau genommen keine Patronin, aber ihr besonderes Gespür für eine gute Verkleidung kann Ihnen vielleicht trotzdem weiterhelfen und Sie vor einer Enttarnung Ihrer echten Identität bewahren. Hildegund war mit ihrem Vater im Heiligen Land unterwegs, als dieser starb. Als Mann verkleidet kam sie zurück nach Hause und trat sogar einem Orden bei. Dass sie eigentlich eine Frau war, wurde zu ihren Lebzeiten nicht aufgedeckt.
Damit Sie sicher durch den Wald kommen: Ägidius
Sie planen eine Nachtwanderung? Da kann Ägidius (ca. 640-720) als Wegbegleiter nicht schaden. Der Patron des Waldes hat einer Legende zu Folge alles verschenkt und lebte als Einsiedler. Eine Hirschkuh soll ihn mit ihrer Milch versorgt haben. Als jemand versuchte, das Tier zu erschießen, soll der Pfeil entweder Ägidius selbst getroffen haben, oder er fing ihn noch in der Luft. Der Jäger war ein König und war so beeindruckt davon, dass er Ägidius ein Kloster bauen ließ. Trotzdem würden wir Ihnen raten, die Nachtwanderung nicht in Jagdgebieten zu unternehmen…
Falls Sie einem Vampir begegnen: Josef von Nazaret
Mit Silber gegen Werwölfe sind Sie nun schon ausgestattet, fehlt noch ein Holzpfahl gegen Vampire (bitte nur als Deko verwenden!). Und was wäre besser als ein selbstgeschnitztes Objekt? Jesu Ziehvater war Zimmermann und hat sicher den ein oder anderen Pfahl hergestellt. Außerdem ist er Patron der Totengräber – aber hoffen wir, dass es nicht so weit kommt.
Falls Sie sich heute noch an die Werkbank trauen, steht Josef Ihnen sicher zur Seite.
Für einen guten Umgang mit Gästen: Marta von Betanien
Marta (ca. 1-84) kennt sich als Patronin der Häuslichkeit und der Gastwirte sicherlich damit aus, wie man mit Gästen umgeht, die plötzlich an der Haustür klingeln. Sie hat Jesus mehrfach umsorgt, während sich ihre Schwester Maria einfach zu den Gästen gesellte. Sie kann also auch damit umgehen, wenn der Abend nicht so verläuft wie geplant. Außerdem hat sie für den Besuch sicher spannende Gruselgeschichten auf Lager, schließlich hat sie einer Legende nach einen Drachen besiegt – und das mit einem Kreuzzeichen. Sie hat ihn mit ihrem Gürtel dann sogar an die Leine genommen.
Damit Sie nicht Ihren Humor verlieren: Philipp Neri
Sie finden Halloween an sich, die ganzen Verkleidungen und den Kommerz darum nicht so gut? Vielleicht hilft Ihnen Philipp Neri (1515-1596), diesen Abend dennoch mit Humor zu nehmen. Er hatte mehrere Marienerscheinungen und erzählte Menschen auf der Straße von seinem Glauben. Dabei soll er lustig und schlagfertig gewesen sein. Deshalb nennt man ihn den lachenden Heiligen. Er soll auch an einem sehr warmen Tag mit müden Pilgern unterwegs gewesen sein. Dann warf er sein Birett nach oben und sagte "Paradiso, paradiso!". Die Pilger waren danach wieder fröhlicher unterwegs. Mit kranken Menschen soll er ebenfalls gescherzt haben.
Egal, ob Halloween nun Ihr Ding ist oder nicht: Sich mit Heiligen zu beschäftigen, lohnt an diesem Tag allemal. Schließlich ist Halloween eigentlich "All Hallows Eve", also der Abend vor Allerheiligen. Ein Abend also, durch den uns alle Heiligen gut bringen sollten, nicht nur die oben genannten.
