Was Christen glauben: Die Bedeutung des Credo

Das Apostolische Glaubensbekenntnis – Gebete erklärt

Veröffentlicht am 03.08.2025 um 12:00 Uhr – Von Carina Adams und Gabriele Höfling – Lesedauer: 

Bonn ‐ Streng genommen ist es gar kein Gebet, sondern eine Zusammenfassung zentraler Aussagen des christlichen Glaubens. Im Kern steht die Dreifaltigkeit von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist. Katholisch.de beantwortet die wichtigsten Fragen zum Glaubensbekenntnis.

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Das Gebet

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.

Zum lateinischen Gebetstext

Wann spricht man das Glaubensbekenntnis? 

Das Glaubensbekenntnis ist Teil des Sonntagsgottesdienstes. Es wird von der Gemeinde im Stehen gesungen oder gesprochen. Besonders wichtig ist es bei der Taufe und der Firmung. Bei einer Kindstaufe sprechen Eltern und Paten für das Kind das Glaubensbekenntnis. Auch wenn ein Bischof oder Pfarrer ihr Amt übernehmen, bekennen sie öffentlich den Glauben. Außerdem kann das Glaubensbekenntnis jederzeit im Privaten gesprochen werden. Das Bekenntnis ist auch Teil des Rosenkranzes.

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Video: © Sarah Stöber

Sr. Ursula Hertewich betet das Apostolische Glaubensbekenntnis.

Woher kommt der Text des Apostolischen Glaubensbekenntnisses? 

Das Apostolische Glaubensbekenntnis geht auf die ersten Jahrhunderte der Christenheit zurück. Es bildete sich in der frühen Kirche als Taufbekenntnis heraus. Es sollte eine gemeinsame Glaubensbasis für alle Christen festschreiben und diente zur Abgrenzung gegenüber Irrlehren. Auf den Konzilen von Nizäa (325) und Konstantinopel (381) entstand der große Bruder des Glaubensbekenntnisses, ein Bekenntnis in einer ausführlicheren Form: das sogenannte Große oder Nizäno-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis.

Gotteslob-Gesangbücher liegen auf Kirchenbänken.
Bild: ©KNA/Julia Steinbrecht (Symbolbild)

Das Glaubensbekenntnis ist Teil des Sonntagsgottesdienstes. Es findet sich auch im Gotteslob.

Was bedeutet der Inhalt des Glaubensbekenntnisses?

Das Glaubensbekenntnis fasst zusammen, woran Christen glauben. Wir glauben an einen dreieinigen Gott. Den Vater, der die Welt erschaffen hat. Jesus, den Sohn, der als Mensch auf die Erde kam. Und den Heiligen Geist, durch den die Kirche lebt und wächst (KKK 747). Jesus ist gestorben und von den Toten auferstanden. Christen vertrauen deshalb auf die Auferstehung nach dem Tod. Wir glauben, dass Gott den Menschen ihre Sünden vergibt.

Ist das Glaubensbekenntnis ein Gebet?

Das Glaubensbekenntnis ist kein Gebet. Es ist das öffentliche und private Bekenntnis zu den wichtigsten Glaubensinhalten und Lehren der Kirche. Oft wird es aber ähnlich behandelt wie ein Gebet. So findet sich das Glaubensbekenntnis im Gotteslob unter der Rubrik "Grundgebete der Kirche".

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Das Gottesverständnis des Christentums ist nicht ganz leicht, denn es gibt gleich drei Personen: Gottvater, Sohn und Heiligen Geist. Doch wie lassen sie sich denken? Um die Dreifaltigkeit geht es im katholisch.de-Podcast Aufgekreuzt mit Host Christoph Brüwer.

Audio: © Brüwer, Christoph

Was bedeutet das Wort "katholisch" im Glaubensbekenntnis?

Im Satz "Ich glaube an die heilige katholische Kirche" steht das Wort "katholisch" nicht für eine Konfession. Das griechische Wort "katholikós" wird auch im Neuen Testament verwendet. Es bedeutet "allgemein" oder "umfassend".  Damit ist eine Idealvorstellung von Kirche gemeint. Es sind alle Menschen gemeint, die seit Beginn des Christentums Jesus nachfolgen. Das Apostolische Glaubensbekenntnis ist also ein Text für alle Konfessionen. Im ökumenischen Kontext ersetzen manche  das Wort trotzdem und sprechen von der "heiligen allgemeinen" oder der "heiligen christlichen" Kirche.

Der lateinische Gebetstext

"Credo in Deum Patrem omnipotentem, creatorem caeli et terrae; Et in Iesum Christum, Filium eius unicum, Dominum nostrum, qui conceptus est de Spiritu Sancto, natus ex Maria Virgine, passus sub Pontio Pilato, crucifixus, mortuus et sepultus, descendit ad inferos, tertia die resurrexit a mortuis, ascendit ad caelos, sedet ad dexteram Dei Patris omnipotentis, inde venturus est iudicare vivos et mortuos; Credo in Spiritum Sanctum, sanctam Ecclesiam catholicam, Sanctorum communionem, remissionem peccatorum, carnis resurrectionem, et vitam aeternam. Amen."

Von Carina Adams und Gabriele Höfling