Katholisch.de erklärt Begriffe rund um den Gottesdienst

Was ist was im Gottesdienst?

Veröffentlicht am 04.09.2019 um 00:50 Uhr – Von Margret Nußbaum – Lesedauer: 
Eucharistie und Erstkommunion

Bonn ‐ Was ist ein Ambo oder ein Tabernakel? Warum machen wir ein Kreuzzeichen und sagen nach jedem Gebet Amen? Katholisch.de hilft Eltern, Kinderfragen zum Gottesdienst zu beantworten.

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Altar

Festtisch, auf dem die Gaben von Brot und Wein zubereitet werden. Der Altar erinnert uns auch an das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen Freunden gehalten hat.

Ambo

So heißt das Stehpult, an dem der Priester das Evangelium vorliest. Auch die Lektoren gehen zum Vortragen der Lesungen zum Ambo.

Amen

Mit dem Wort "Amen" beschließen wir unser Gebet. Es stammt aus der hebräischen Sprache und wurde in die griechische und lateinische übernommen. Amen bedeutet: "So sei es." Oder: "Das stimmt." Wenn wir die heilige Kommunion empfangen, sagt der Priester "Der Leib Christi", wir antworten mit "Amen" und meinen damit: Ja, das stimmt. Wir glauben, dass dies nicht nur eine Hostie, sondern Jesus selbst ist, der bei uns sein möchte.

Eucharistie

Das bedeutet Danksagung. Die Eucharistiefeier ist ein Gottesdienst, der aus verschiedenen Gebeten, Liedern und Texten besteht und in dem Brot und Wein in den Leib und das Blut Jesu Christi verwandelt werden. Jesus Christus selber ist in jeder Eucharistiefeier mitten unter uns.

Evangelium

... heißt übersetzt "Frohe Botschaft". Es gibt vier Evangelien. Sie wurden von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes geschrieben und stehen im Neuen Testament der Bibel. Die Geschichten in den Evangelien erzählen uns, wie Jesus gelebt hat und was er den Menschen sagen will. Sie berichten auch über seinen Tod und seine Auferstehung.

Hostie

Übersetzt heißt sie "Opfergabe". Hostien sind Oblaten aus ungesäuertem Weizenbrot. Sie sind sehr lange haltbar und werden oft in Klöstern gebacken und an die Pfarrgemeinden verkauft.

Kniebeuge

Stehen, Sitzen und Knien gehört zu einem katholischen Gottesdienst. Die drei Körperhaltungen haben eine besondere Bedeutung. Stehen heißt so viel wie: Ich bin ganz da und bin bereit, Gott zu dienen. Im Sitzen können wir aufmerksam zuhören, etwa bei der Predigt. Und im Knien drücken wir unsere Ehrfurcht vor Gott aus.

Kreuz

Es ist das Erkennungszeichen für uns Christen und hängt in jeder Kirche. Viele Kinder und Erwachsene tragen ein Kreuz aus Gold oder Silber an einer Halskette. Und in Häusern hängt manchmal ein Kreuz über der Tür. Es erinnert daran, dass Jesu Tod am Kreuz für die Menschen ein neuer Anfang ist. Jesus wollte die Menschen wieder näher zu Gott führen. Er hat mit seinem Tod und seiner Auferstehung eine Brücke vom Tod zum Leben gebaut, über die wir nach unserem Tod einmal gehen werden. Diese Brücke führt zu Gott. An all dies erinnert uns das Kreuz.

Die Tradition, ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen, wie es die Kinder hier beim ökumenischen Kirchentag tun, stammt aus den frühesten Anfängen der Christenheit.
Bild: ©KNA

Die Tradition, ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen, wie es die Kinder hier beim ökumenischen Kirchentag tun, stammt aus den frühesten Anfängen der Christenheit.

Kreuzzeichen

Es ist das Zeichen für Jesus. Das große Kreuzzeichen macht deutlich: Ich bin Jesus mit meinem ganzen Körper nahe, nehme ihn in mich auf. Mit dem kleinen Kreuzzeichen, mit dem wir vor dem Evangelium Stirn, Mund und Brust bezeichnen, drücken wir aus: Wir nehmen die Worte des Evangeliums mit unserem Denken auf (Stirn), tragen die Frohe Botschaft weiter (Mund) und bewahren das Wort Gottes in unserem Herzen (Brust).

Lektor

Als Lektorin oder Lektor werden Frauen oder Männer bezeichnet, die im Gottesdienst die Lesungen und Fürbitten vortragen. Das Evangelium darf nur von geweihten Priestern und Diakonen vorgelesen werden.

Lesung

Die Lesungen stammen aus dem Alten und Neuen Testament. Welche im Gottesdienst vorgelesen werden, bestimmt die Gottesdienstordnung des jeweiligen Lesejahres. Es gibt drei Lesejahre: A, B und C. Alle drei Jahre wiederholen sich die Texte der Lesungen und des Evangeliums.

Messdiener

In manchen Gegenden nennt man die Mädchen und Jungen, die bei der heiligen Messe dienen, Ministranten. Dieses Wort stammt aus der lateinischen Sprache. "Ministrare" heißt übersetzt "dienen". Nach der Erstkommunion bekommen Kinder oft eine Einladung zum Messdienertreffen. Dort finden sie andere Mädchen und Jungen, mit denen sie spielen, basteln und etwas unternehmen können. Die Leiter der Messdienergruppen erklären die Aufgaben der Messdiener in der Kirche. Diese bringen zum Beispiel Brot und Wein zum Altar, schwenken das Weihrauchfass, läuten zur Wandlung mit kleinen Glocken. Messdiener ziehen vor der heiligen Messe ein besonderes Gewand an.

Messgewänder

Der Priester trägt bei der Messe ein besonderes Gewand und eine Stola. In manchen Gemeinden ziehen auch Lektoren und Kommunionhelfer ein weißes Gewand über ihre Kleidung, die sogenannte Albe. Damit soll deutlich werden, dass es nicht um die eigene Person geht, die den Dienst verrichtet, sondern dass sich alles auf Gott bezieht.

Monstranz

Es ist ein Zeigegerät aus Gold oder Silber und wird nur bei besonderen Anlässen verwendet, zum Beispiel bei der Fronleichnamsprozession. In die Mitte der Monstranz wird dann eine geweihte große Hostie eingelegt. Die Monstranz ist ein besonderes Zeichen der Verehrung Jesu Christi.

Sakristei

Hier wird alles aufbewahrt, was für den Gottesdienst benötigt wird: die Gewänder der Priester und der Messdiener, die Bibel und andere Dinge. Vor der Sakristei hängt eine Glocke. Die Messdiener läuten sie, wenn sie mit dem Priester in die Kirche einziehen.

Tabernakel

So heißt der kleine, oft vergoldete Schrank, in dem das heilige Brot aufbewahrt wird, das in der Messe in den Leib Christi verwandelt wurde. Vor dem Tabernakel steht eine Kerze, die wie ein Grablicht aussieht. Sie brennt immer, und man nennt sie "ewiges Licht"

Von Margret Nußbaum

Dieser Artikel wurde erstmals 2015 veröffentlicht.