Seefahrer und Flussschiffer
Mitunter gehen diese Lebensumstände nicht spurlos an den Männern und Frauen an Bord vorüber. Für die, die Gesprächsbedarf haben, haben die Seelsorger von "Stella Maris" ein offenes Ohr.
Die katholische Mission mit Sitz in Hamburg, die dem weltweiten Netzwerk der "Apostleship of the Sea" angehört, ist das katholische Pendant zur Deutschen Seemannsmission, die weitgehend von der evangelischen Kirche betreut wird. Sie bietet den Seeleuten, gleich welcher Nationalität und Religionszugehörigkeit, seit 1933 bei ihren Landgängen Betreuung an. Aber nicht nur das: Die Seelsorger taufen Schiffe, nehmen die Post der Besatzung entgegen, verkaufen Telefonkarten und weisen sie bei der Onlinenutzung an – letzteres ist heute vielleicht das wichtigste Kontaktmedium, besonders im Zeitalter des mobilen Internets, das via Satelliten auch auf Hochseeschiffen verfügbar ist.
Externer Link: www.stella-maris.de
Stella Maris
Stella Maris ist ein alter Beiname von Maria. Maria wurde von den Seeleuten immer als Patronin verehrt, weil sie ihnen den Weg zu ihrem Sohn Jesus Christus zeigte. Stella Maris bedeutet aber auch Meeresstern, weil die Seefahrer nach den Sternen navigierten.Die katholische Seelsorge für Flussschiffer in Deutschland war lange Zeit aktiv: In den wichtigsten Binnenhäfen wie Duisburg und Mannheim-Ludwigshafen gab es Kirchenschiffe, mit denen die Geistlichen die Schiffer aufsuchten, um ihnen bei Problemen wie gestiegener Arbeitsdruck zu helfen, aber auch Religionsunterricht zu geben, Hochzeiten, Taufen und Trauerbegleitung durchzuführen und mehr. Auch in Hafenmissionen und Schiffervereinen wurde seelsorgerische Arbeit geleistet, letztere waren im Sankt Nikolaus Schifferverband organisiert, der aber 2011 aus Überalterung und Mitgliederschwund aufgelöst wurde. Inzwischen wurde die seelsorgerische Arbeit auf den Kirchenschiffen eingestellt. Schifferpastor Werner Paquet in Duisburg ist der derzeit einzige verbliebene Seelsorger in ganz Deutschland. (skn)