Hoff sieht monarchisches Papstamt als Grundproblem der Synodalität
Der Theologe Gregor Maria Hoff sieht im Verständnis des Papstamtes das Kernproblem, das es für eine synodale Kirche zu lösen gilt. Dieses Problem entscheide innerkirchlich wie ökumenisch über die Zukunft des römischen Katholizismus, schreibt der Salzburger Fundamentaltheologe in einem Beitrag für die aktuelle Ausgabe der "Christ & Welt". Papst Franziskus regiere, wie er rede, und entscheide, wie es ihm richtig erscheine. "Aber auf Dauer wird es entweder eine Kirche mit synodalen Durchgriffsrechten geben oder der römische Katholizismus monarchisch organisiert bleiben", so Hoff weiter.
Damit befindet sich der Papst nach Ansicht des Fundamentaltheologen in einem Grundwiderspruch: "Als absoluter Herrscher verordnet er Beteiligung. Er entscheidet, was verhandelt wird und was nicht, was geht und was nicht." Ein Papst, der Synodalität fordere, sie aber monarchisch wahrnehme, zeige nur den Widerspruch in der eigenen Herrschaftsform. Einerseits wolle Franziskus die Zeiten eines "Papst-Königs" überwinden, andererseits löse er die eigene monarchische Kraft nicht auf, was ihm seine Amtsvollmacht erlaube. Hoff verweist auf die Papst-Dogmen des 19. Jahrhunderts, die Franziskus die Macht verleihen, von der er Gebrauch mache, indem er gelegentlich auf sie hinweise.
Hoff sieht dieses Problem religiös begründeter absoluter Macht als Ursache für die Differenzen zwischen dem deutschen Synodalen Weg und der römischen Kirchenleitung an. Auf Dauer lasse sich in einer synodalen Kirche ihr Kernproblem nicht verschleiern: "ob sich ein neues Verständnis des Petrusdienstes entwickelt". Macht werde zur Willkür, "wo sie wie bei Franziskus peronistisch gebraucht wird". Beobachter deuten den Regierungsstil des Papstes unter Rückgriff auf die peronistische Bewegung in seinem Heimatland Argentinien, die autoritäre Führung mit sozialen Zielen verbindet. (fxn)