Sommer in den Bistümern: Augsburg, Bamberg, Freiburg

Passionsspiele, Jakobsweg und eine ehemalige Abtei

Veröffentlicht am 21.08.2015 um 00:01 Uhr – Von Felix Neumann und Michael Kniess – Lesedauer: 
Sommerserie

Bonn ‐ In unseren Ausflugstipps geht es diese Woche in die (Erz-)bistümer Augsburg, Bamberg und Freiburg. Da erwartet die Besucher neben interessanten Kloster- und Kirchenbauten auch eine kleine Marktgemeinde mit großen Passionsspielen.

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Eine sommerlich gestaltete Deutschlandkarte mit den Bistümern
Bild: ©Romolo Tavani/Fotolia.com/DBK/katholisch.de

Sommer in den Bistümern: In einer Sommerserie stellt katholisch.de in jeder der 27 Diözesen ein außergewöhnliches Reiseziel vor.

Bistum Ausgburg: Waaler Passionsspiele

Erhalt einer langjährigen Tradition in einer generationenübergreifenden Gemeinschaft unter dem Dach des Glaubens – diesem Credo folgen die Waaler Passionsspiele im Ostallgäu. Die Spiele sind etwas Besonderes: Jeder Zehnte aus der kleinen Gemeinde wirkt daran mit. Damit ist fast jede Waaler Familie mit einem oder mehreren Beteiligten vertreten. Die Spielgemeinschaft hat sich auf die Fahnen geschrieben, kein rührseliges Passionsstück darzubieten, sondern die Zuschauer in einem Verkündigungsspiel das größte Heilsereignis der Weltgeschichte erleben zu lassen. Bereits seit dem 16. Jahrhundert spielen die Waaler alle paar Jahre die letzten Tage im Leben Christi nach. Dieses Jahr ist es wieder soweit: Noch bis Ende September folgen rund 150 Mitwirkende aus der 2.200 Einwohner zählenden Gemeinde jeden Sonntagnachmittag dieser Jahrhunderte alten Tradition. Das Spiel beginnt mit dem Sündenfall und endet mit der Auferstehung Christi.

Luftaufnahme der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen.
Bild: ©KNA

Liegt mitten im sogenannten Gottesgarten: Die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen.

Erzbistum Bamberg: Vierzehnheiligen

Der Weg ist das Ziel – so lautet das Motto vieler Pilger auf dem Jakobsweg. Bei Bad Staffelstein im Landkreis Lichtenfels führt der fränkische Jakobsweg an der Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen vorbei. Die barocke Basilika liegt auf einem Berg mitten im sogenannten "Gottesgarten". Erbaut wurde das den heiligen Vierzehn Nothelfern geweihte Gotteshaus vom berühmten Architekten Balthasar Neumann. Seit dem 15. Jahrhundert streben Wallfahrer zu dieser bedeutenden Wallfahrtsstätte - insbesondere seit dem Zusammenbruch des "Eisernen Vorhangs", wodurch alte Reisewege, die über ein halbes Jahrhundert versperrt waren, wieder zugänglich gemacht wurden. So kommen die Wallfahrer und Kirchenbesucher heute wieder in großen Zahlen aus dem nahen Thüringen, aus Sachsen, dem Vogtland und aus dem Erzgebirge. Der imposante Gnadenaltar mit den Vierzehn Nothelfern ist umgeben von einem kunstvoll geschnitzten Kommuniongitter in Herzform, auf dem bereits vier der Nothelfer stehen.

Die ehemaligen Benediktinerabtei St. Peter im Hochschwarzwald
Bild: ©picture alliance/Robert Harding

Erzbistum Freiburg: Ehemalige Benediktinerabtei St. Peter

Seit 1093 gibt es das Kloster St. Peter im Schwarzwald. Berühmt ist der Bau heute aber für seine barocke Architektur: Im 18. Jahrhundert beauftragte Abt Ulrich Bürgi den Architekten Peter Thumb mit umfangreichen Umbauten. Die ebenfalls von ihm geplante Stiftsbibliothek St. Gallen gehört heute zum Weltkulturerbe der UNESCO. Diese Ehre blieb der Rokoko-Bibliothek in St. Peter verwehrt – sehenswert ist sie allemal: Prunkvolle Deckengemälde, eine umlaufende Galerie, auf der Figuren thronen, die die verschiedenen Wissenschaften symbolisieren, und natürlich: die Bücher.

Ein Großteil fiel nach der Säkularisierung Anfang des 19. Jahrhunderts an das Großherzogtum Baden (und ist heute online zugänglich), einige blieben dort: Eine Bibel von 1483, etliche weitere Drucke aus der frühen Neuzeit, eine Basler Erstausgabe von Thomas Morus' "Utopia", Manuskripte aus dem 10. Jahrhundert.

Heute dient das ehemalige Kloster der Erzdiözese Freiburg als geistliches Zentrum, regelmäßig werden Führungen angeboten. Ob die dabei gezeigte Kegelbahn aber tatsächlich die älteste des Hochschwarzwaldes ist, wie gerne behauptet wird, lässt sich nicht beweisen.

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Von Felix Neumann und Michael Kniess