Sommer in den Bistümern: München und Freising, Regensburg, Rottenburg-Stuttgart

Kirchengeschichte, Literatur und das beste Klosterbier

Veröffentlicht am 28.08.2015 um 00:01 Uhr – Von Oliver Buchholz, Simon Linder und Agathe Lukassek – Lesedauer: 
Sommerserie

Bonn ‐ Das beste Dunkelbier kosten, im Zentrums Altbayerns weilen oder eine Kapelle besuchen, über die sogar Gedichte erzählen: Unsere Ausflugstipps führen diesmal in die Bistümer München und Freising, Regensburg und Rottenburg-Stuttgart.

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Eine sommerlich gestaltete Deutschlandkarte mit den Bistümern
Bild: ©Romolo Tavani/Fotolia.com/DBK/katholisch.de

Sommer in den Bistümern: In einer Sommerserie stellt katholisch.de in jeder der 27 Diözesen ein außergewöhnliches Reiseziel vor.

Erzbistum München und Freising: Freisinger Domberg

Die Liebfrauenkirche kennen viele, aber die andere Kathedralkirche des Erzbistums München und Freising? Sie liegt auf dem Freisinger Domberg, 30 Kilometer nördlich der Bayerischen Landeshauptstadt und ist mit der S-Bahn leicht zu erreichen. Die Konkathedrale des Bistums ist Maria und Korbinian geweiht.

Markant sind die hellen, massiven Domtürme, die bis heute ihre mittelalterliche Form bewahrt haben. Innen beeindruckt das Deckenfresko in Rokoko-Form, das mit dem Gemälde am Hochaltar harmoniert. Spannend ist aber auch die Umgebung: Der Domberg war jahrhundertelang das religiöse, kulturelle und künstlerische Zentrum Altbayerns, da sich auf ihm Domschulen, Scriptorien und Bibliotheken befanden. Hinter dem Kreuzgang des Doms gelangt man zur Benediktskirche und an der Nordseite des Domhofs liegt die gotisch-schlichte, nicht barockisierte Johanniskirche. Beachtlich ist auch die Größe der ehemaligen Fürstbischöflichen Residenz.

Ein weiterer Grund für einen Besuch ist Papst Benedikt XVI.: Joseph Ratzinger studierte dort von 1946-1951 Theologie und wurde in der Domkirche zum Priester geweiht. Später war er zudem als Theologieprofessor in Freising tätig.

Das Kloster Weltenburg liegt malerisch an der Donau.
Bild: ©vieraugen/Fotolia.com

Die Lage des Klosters Weltenburg unmittelbar am Wasser ist für die Abtei Fluch und Segen zugleich. Diverse Hochwasser haben die Benediktinermönche schon oft an den Rand der Verzweiflung gebracht.

Bistum Regensburg: Kloster Weltenburg

Zwischen Klippen, Donau und Kieselstrand ragt im Naturschutzgebiet "Weltenburger Enge“ das Benediktinerkloster Weltenburg hervor. Die Abtei im Südwesten des Bistums Regensburg ist das älteste Kloster Bayerns, denn es wurde bereits um 620 gegründet. Es betreibt außerdem die älteste Klosterbrauerei der Welt. Im Biergarten, der übrigens zu den schönsten Bayerns zählt, kann man neben regionalen Spezialitäten auch das "Barock dunkel" genießen. Dieses Bier aus der eigenen Brauerei wurde mehrfach als bestes Dunkelbier der Welt mit dem "World Beer Cup" ausgezeichnet. Das Besucherzentrum im Felsenkeller erzählt über die Geschichte des Klosters und der Braukunst. Sehenswert sind außerdem der Klosterladen und die Frauenbergkapelle, die der heilige Rupert um das Jahr 700 als Marienheiligtum eingeweiht hat. Mehrmals täglich laden die Mönche in die barocke Abteikirche zu gemeinsamen Gebetszeiten und Gottesdiensten ein.

Eine Kapelle auf einem Berg
Bild: ©dpa/Harry Melchert

Die weithin sichtbare Wurmlinger Kapelle bei Rottenburg im Kreis Tübingen.

Bistum Rottenburg-Stuttgart: Wurmlinger Kapelle

Wer gerne wandert, dem sei die Sankt-Remigius-Kapelle bei Rottenburg am Neckar empfohlen. Der Tübinger Dichter Ludwig Uhland widmete ihr sogar ein Gedicht: "Die Kapelle". Bekannt ist die kleine urige Kirche auf dem Berg im Volksmund unter dem Namen "Wurmlinger Kapelle" – benannt nach dem Stadtteil Wurmlingen, der am westlichen Fuße des Berges liegt und zur Domstadt Rottenburg gehört. Im Osten befindet sich die Universitätsstadt Tübingen, von deren Ortsteil Hirschau auch ein Weg nach oben führt. Um die Kapelle herum ist ein kleiner Friedhof angelegt, der gleichzeitig als Aussichtsplattform dient – der schöne Blick in alle Richtungen lädt zum Verweilen ein.

Wer von der Tübinger Innenstadt aus über Spitzberg und Kapellenberg nach Rottenburg zum Dom wandert, sollte für die circa elf Kilometer durch Stadt, Wald und Wiesen zweieinhalb Stunden einplanen – der Ausflug auf dem Martinusweg lässt sich jedoch an der Grillstelle unterhalb der Kapelle problemlos um die eine oder andere Stunde verlängern. Ein Besuch in dem Gotteshaus ist in den Monaten Mai bis Oktober jeweils sonntags von 10 bis 16 Uhr möglich. Hin und wieder finden auch Konzerte und Gottesdienste statt.

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Sommer in den Bistümern

Neun Wochen lang veröffentlicht katholisch.de jeden Freitag drei Reisetipps in den deutschen Diözesen. Die Reihenfolge orientiert sich an den Ferien der jeweiligen Bundesländer. Eine Übersicht aller bisher veröffentlichten Beiträge finden Sie in der untenstehenden Karte.
Von Oliver Buchholz, Simon Linder und Agathe Lukassek